
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will, muss Gesundheitsfragen beantworten. Welche das sind, wozu sie dienen und wie du mit ihnen umgehst.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung unterstützt dich, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deiner beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kannst. Sie zahlt dir dann eine monatliche Rente.
Beim Abschluss der BU-Versicherung musst du dem Versicherer einige Fragen zu deiner Gesundheit beantworten. Bezüglich dieser Gesundheitsprüfung gibt es eine ganze Reihe Unsicherheiten. Immer wieder kommt die Frage auf, ob es nicht auch ohne ginge. Generell gilt: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ganz ohne Gesundheitsfragen gibt es nicht.
Trotzdem gibt es auch bei seriösen Versicherungsanbietern unterschiedliche Varianten der Gesundheitsprüfung. Die Versicherungsmöglichkeiten können ebenfalls unterschiedlich ausfallen.
Wenn du also beispielsweise gesundheitliche Probleme wie Asthma hast, heißt das nicht, dass du automatisch keine gute BU bei einem seriösen Anbieter abschließen kannst.
Die BU-Versicherung ist eine Risikoversicherung. Auf Basis deiner individuellen Situation berechnen die Versicherer, wie hoch dein Risiko ist, berufsunfähig zu werden. Dein Gesundheitszustand wirkt sich also auf die Versicherungskosten aus und darauf, welchen BU-Schutz du bekommst beziehungsweise ob du wegen Vorerkrankungen vielleicht sogar abgelehnt wirst.
Es gilt die Regel: Wer jung und gesund ist, zahlt weniger Beiträge. Junge Leute sind statistisch gesehen gesünder als Ältere und haben darum ein niedrigeres Risiko, berufsunfähig zu werden. Darum lohnt sich der Abschluss der BU schon in jungen Jahren.
Auch wenn du topfit bist und keine Vorerkrankungen hast, kommst du um die Gesundheitsfragen nicht herum. Du bezahlst üblicherweise weniger, die Fragen beantworten musst du trotzdem.
Unter den Gesundheitsfragen kannst du dir einen Fragenkatalog vorstellen, den du vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beantworten musst. Der Wortlaut ist dabei nicht immer gleich, inhaltlich sind die Fragen der verschiedenen BU-Versicherer jedoch sehr ähnlich.
Mit diesen Fragen solltest du rechnen:
Wie groß bist du?
Wie viel wiegst du?
Nimmst du zurzeit verschreibungspflichtige Medikamente?
Warst du in den letzten fünf Jahren für Behandlungen, Untersuchungen oder Beratung bei Ärzten oder Therapeuten? Darunter zählen Psychologen, Psychotherapeuten, Krankengymnasten, Physiotherapeuten und auch Heilpraktiker.
Wurdest du in den letzten zehn Jahren operiert oder ist geplant, dass du in den kommenden zwölf Monaten operiert wirst?
Hast du eine oder mehrere der folgenden Erkrankungen oder Beschwerden?
Haut- und Augenerkrankungen wie Neurodermitis oder starke Sehschwäche
Ohrenkrankheiten wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus
Verletzungen durch Unfälle, zum Beispiel Knochenbrüche
Allergien wie Heuschnupfen
Anhand deiner Antworten ermittelt dein Anbieter dann das Risiko, das er eingehen muss, um deine Berufsunfähigkeit abzusichern, und bietet dir einen entsprechenden Tarif für die Versicherung an.
In der Regel fordern die Versicherer Informationen aus einem bestimmten Zeitraum an. Meistens sind das die letzten fünf bis zehn Jahre vor dem BU-Antrag. Alles, was davor passiert ist, ist dann für den BU-Schutz nicht relevant. Man spricht dabei auch von einer Verjährung. Wenn du dir also als Kind bei einem Fahrradunfall den Arm gebrochen hast, ist das vollkommen egal.
Wenn du unter 30 bist, kannst du dir auch einen Anbieter suchen, der einen kürzeren Abfragezeitraum anbietet. Du musst dann nur Angaben zu ambulanten Behandlungen aus den letzten drei Jahren machen. Bei stationären Behandlungen beläuft sich der Abfragezeitraum auf fünf Jahre.
Manchmal verlangt ein Versicherer auch einen Arztbericht, um sich ein genaueres Bild von der Gesundheit oder den Vorerkrankungen des Antragstellers zu machen. Achte darauf, dass du nur Unterlagen einreichst, die in den abgefragten Zeitraum fallen.
Üblicherweise hast du die Möglichkeit, die Fragen in aller Ruhe online zu beantworten. Nimm dir Zeit und suche nach Belegen oder Kopien, die du vom behandelnden Arzt, Krankenhaus oder Therapeuten in den letzten Jahren erhalten hast. Das hilft, um dein Gesundheitsprofil zu erstellen.
Wenn du nicht mehr genau weißt, bei welchem Arzt du in den letzten Jahren warst oder welche Behandlung du bekommen hast, dann frag einfach bei deiner Krankenkasse nach. Sie erstellt dir schnell und problemlos eine Übersicht zu den Leistungen, die du in den letzten Jahren in Anspruch genommen hast.
Möglicherweise machst du dir jetzt Gedanken, ob du wirklich sofort alle Unterlagen einreichen sollst, da du abgelehnt werden könntest. Vielleicht willst du auch erst die verschiedenen Angebote im Detail vergleichen oder noch bei einem anderen Anbieter nachfragen. Dafür gleich mehr als ein paar allgemeine Fragen zu beantworten, erscheint doch etwas übertrieben.
Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit einer anonymen Risikovoranfrage, die die Experten von CLARK gerne für dich übernehmen. Sie wenden sich für dich an die verschiedenen Versicherungen und stellen eine anonyme Risikovoranfrage mit deinen Gesundheitsdaten. So erhältst du Angebote für eine BU-Versicherung, die auf deine Gesundheit zugeschnitten sind, und hast die Möglichkeit zum Vergleich.
Deine persönlichen Daten gehen dabei nicht an die verschiedenen Versicherer. Würde die anonyme Anfrage abgelehnt, könntest du also trotzdem noch einen Antrag stellen. Wenn du Vorerkrankungen hast, solltest du niemals eine direkte Anfrage bei einer Versicherung stellen. Bei chronischen Krankheiten ist eine anonyme Vorabanfrage besonders wichtig.
Möglicherweise müsstest du einige der Gesundheitsfragen nachteilig beantworten. Vielleicht hast du eine Schilddrüsenunterfunktion, bist ohne deine Brille halb blind oder bringst ein paar Kilo zu viel auf die Waage. Das muss noch lange nicht bedeuten, dass du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst.
Einige Versicherer bieten eine BU-Versicherung mit vereinfachter Gesundheitsprüfung an. Diese einfachen Gesundheitsfragen haben meistens einen geringeren Umfang und der Anbieter fragt nur im Bedarfsfall weiter nach. Leider wird diese Möglichkeit oft nur mit deutlich geringerer BU-Rente oder für jüngere Menschen angeboten. Besonders Berufsunfähigkeitsversicherungen für Schüler und Studenten kommen oft mit verkürzten Gesundheitsfragen aus. Sie haben zudem den Vorteil, dass beim Eintritt ins Berufsleben meistens keine erneute Gesundheitsprüfung verlangt wird.
Möglicherweise hat dein Arbeitgeber auch einen Rahmenvertrag mit einem Versicherer. Um die Gesundheitsfragen kommst du bei einer Gruppenversicherung zwar nicht herum, du hast aber die Chance, günstigere Konditionen für deinen Versicherungsvertrag zu bekommen.
Wenn du bei der Gesundheitsprüfung Angaben machen musst, die sich nachteilig für dich auswirken, so kann sich das auf verschiedene Weise niederschlagen.
Bei einigen Erkrankungen musst du einen Risikozuschlag auf deine Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlen. Du wirst versichert, die Beiträge für deine Absicherung sind jedoch etwas höher. Typische Gründe für einen Risikozuschlag sind Bluthochdruck, Übergewicht und gefährliche Hobbys.
In anderen Fällen werden Erkrankungen von der Versicherung ausgenommen. Bei einem solchen Ausschluss bekommst du keine BU-Rente, wenn du aufgrund dieser speziellen Erkrankung berufsunfähig wirst.
Hast du beispielsweise Neurodermitis oder Schuppenflechte und aufgrund deiner Hauterkrankung nicht mehr arbeiten kannst, bekommst du keine Rente, wenn ein entsprechender Ausschluss im Vertrag festgehalten wird. Solltest du dagegen aufgrund eines Autounfalls deinem Beruf nicht mehr nachgehen können, bist du abgesichert.
Manchmal kannst du aber auch aus gesundheitlichen Gründen keinen BU-Vertrag abschließen. Typische Gründe für eine Ablehnung sind Multiple Sklerose oder eine HIV-Infektion. Auch psychische Erkrankungen sind immer wieder ein Ablehnungsgrund. In einem solchen Fall gibt es jedoch Alternativen zu einer BU wie zum Beispiel eine Dread-Disease- oder eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Diese Alternativen sind nicht so gut wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, bieten dir aber dennoch eine Absicherung.
Bei einigen Punkten und Themen ist es verlockend, sie bei den Gesundheitsfragen besser nicht zu erwähnen. Das ist jedoch keine gute Idee. Wenn du Beschwerden oder Krankheiten beim Antrag absichtlich verschweigst oder nicht korrekt angibst, sieht es für dich schlecht aus, wenn du berufsunfähig wirst. Zwar zahlst du vielleicht attraktive Beiträge, aber im Fall der Fälle bekommst du möglicherweise keine BU-Rente.
Dein BU-Risiko ist bei Falschangaben nicht ausreichend abgedeckt und du hast gegebenenfalls keinen Anspruch auf Leistungen durch deine Versicherung. Dein Anbieter kann verweigern, dir finanziell unter die Arme zu greifen, oder dir deine BU-Rente kürzen. Im schlimmsten Fall, bei sogenannter arglistiger Täuschung, hat der Versicherer bis zu zehn Jahre nach dem Vertragsschluss sogar das Recht, vom Vertrag zurückzutreten. Erst nach der Verjährung hättest du bei falschen und unvollständigen Angaben die Chance, doch Leistungen von deinem Anbieter zu erhalten. Deshalb gilt: Die Versicherung nicht anlügen.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du alle Gesundheitsfragen vollständig beantwortet hast, wende dich an die Experten von CLARK. Sie helfen dir gerne bei der Klärung.
Angenommen, du hast eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, als du topfit warst, und brichst dir jetzt ein Bein. Du fällst einige Wochen im Job aus, wirst jedoch nicht berufsunfähig. In einem solchen Fall musst du dir keine Sorgen machen, dass dir deine BU-Versicherung plötzlich gekündigt wird, weil sich dein Gesundheitszustand geändert hat.
Natürlich solltest du deinen Versicherer informieren. Möglicherweise musst du danach in Zukunft etwas höhere Beiträge zahlen. Doch wahrscheinlich erhöhen sich deine Versicherungsbeiträge ohnehin jedes Jahr durch eine Vertragsdynamik, um die Inflation auszugleichen.
Um Fragen zu deinem Gesundheitszustand kommst du beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht herum, auch wenn einige Versicherer lediglich vereinfachte Gesundheitsfragen stellen. Diese BU-Tarife sind aber oft nur für bestimmte Berufe oder Altersgruppen geeignet oder bieten schlechtere Leistungen.
Die Gesundheitsprüfung selbst muss dir jedoch keine Sorgen machen. Auch mit gesundheitlichen Problemen ist es möglich, dich für den Fall einer Berufsunfähigkeit gut abzusichern.
Generell gilt: Eine anonyme Voranfrage ist vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.
Die Experten von CLARK übernehmen diese gerne für dich. Sie unterstützen dich, den Versicherungsschutz zu bekommen, der zu dir und deiner individuellen Situation passt.