Es gibt heutzutage viele Arten von Krediten und ebenso viele Möglichkeiten diese aufzunehmen. Hier findest du alles Wichtige und praktische Tipps.
Es gibt viele Situationen im Leben, in denen du mehr Geld benötigst, als du auf dem Konto hast. Manchmal sind deine Ersparnisse auch fest angelegt und somit (momentan) nicht verfügbar. Es ist dann nicht zwingend notwendig, mit der geplanten Anschaffung oder Investition zu warten, bis du den Betrag zur Verfügung hast. Stattdessen könntest du einen Kredit aufnehmen, Dir also Geld leihen. So kannst du das geplante Geschäft wie den Autokauf, die Urlaubsbuchung oder den Immobilienkauf sofort tätigen und das Geld anschließend zurückzahlen. Es gibt somit viele Situationen, in denen die Aufnahme kleinerer oder größerer Kredite sinnvoll ist. Das gilt auch für einen finanziellen Engpass, beispielsweise durch Kurzarbeit in der Corona-Krise.
Trotzdem solltest du einen Kredit nur aufnehmen, wenn du über ausreichend Sicherheiten wie ein regelmäßiges Einkommen oder einen Immobilienbesitz verfügst – eine sichere Möglichkeit also, um den Kredit vertragsgemäß zu tilgen. Kannst du dein Darlehen nämlich nicht zurückzahlen, drohen Konsequenzen wie Pfändungen, Zwangsversteigerungen oder sogar die Privatinsolvenz. Prinzipiell ist es daher stets besser, einen Kredit zu vermeiden. Wann immer er aber notwendig ist, kannst du bei entsprechendem finanziellen Spielraum mit der Kreditaufnahme nachhelfen. Für Personen, die sich in finanzieller Bedrängnis befinden oder ein hohes Risiko haben, den Kredit nicht zurückzahlen zu können, ist er hingegen nicht die richtige Lösung.
Wie du bereits weißt, gibt dir bei einem Kredit ein Kreditgeber wie eine Bank eine gewisse Geldsumme. Diese zahlst du anschließend innerhalb der vereinbarten Laufzeit sowie je nach Kreditmodell zurück. Dafür berechnet dir die Bank einen Zinssatz. Dieser Kreditzins entscheidet darüber, wie viel Geld dich das Darlehen schlussendlich kostet – und mit ihm verdient der Kreditgeber an der Leihgabe. Somit handelt es sich bei einem Kreditvertrag um eine Win-Win-Situation, sofern die Rückzahlung wie vereinbart funktioniert. Eine häufige Variante hierbei ist der Ratenkredit, bei dem du die Kreditsumme inklusive Kreditzins in gleichbleibenden monatlichen Raten tilgst.
Wenn du dich intensiver mit dem Thema beschäftigt und zu einem Ratenkredit oder ähnlichen Angebot recherchierst, wirst du zwangsläufig auf einige Grundbegriffe stoßen. Diese solltest du kennen, um einen passenden Kredit zu finden:
Effektiver Jahreszins:
Der effektive Jahreszins, auch Effektivzins genannt, gibt die gesamten Kreditkosten an. Dazu gehören nicht nur die Zinsen, sondern auch die Kreditnebenkosten wie Bearbeitungsgebühren. Er ist somit der wichtigste Wert für einen Kreditvergleich und deine Kalkulation.
Kreditsumme:
Die Kreditsumme beziehungsweise der Kreditbetrag gibt an, wie viel Geld du dir vom Kreditgeber wie der Bank leihst – sozusagen der reine Betrag ohne Zinsen und Gebühren. Dieses Geld hast du tatsächlich zur Verfügung.
Laufzeit:
Die Laufzeit regelt, wie lange der Kreditvertrag besteht. Manchmal ist das Darlehen bis zum Ende der Laufzeit getilgt. In vielen Fällen besteht aber anschließend noch eine Restschuld, für welche du eine Anschlussfinanzierung benötigst.
Sollzins:
Der Sollzins, auch gebundener Sollzins, gibt den reinen Zins an, den du auf auf das geliehene Geld bezahlst. Kreditnebenkosten sind in diesem Wert nicht enthalten, weshalb er weniger aussagekräftig ist als der effektive Jahreszins. Mit dem Sollzins zu rechnen, ist daher nur bedingt sinnvoll.
Sondertilgung:
Bei einer Sondertilgung handelt es sich um eine außerplanmäßige Zahlung an die Bank, so dass dein Ratenkredit schneller abbezahlt ist. Die monatlichen Raten verändern sich dadurch nicht, aber die Restschuld sinkt und damit auch der effektive Jahreszins.
Tilgung:
Die Tilgung bezeichnet die Rückzahlung des Kreditbetrags. Beim Ratenkredit findet diese planmäßig in monatlichen Raten statt. Aber auch die Sondertilgung als außerplanmäßige Tilgung fällt unter diesen Begriff.
Zins:
Der Zins gibt an, wie viel Geld du zuzüglich zum Kreditbetrag an die Bank zahlen musst. Beim Ratenkredit wird der Zins in der Regel monatlich berechnet. Der Zins ist sozusagen der Gewinn der Bank bei der Kreditvergabe. Für dich als Kreditnehmer bedeutet er jedoch zusätzliche Kosten.
Zinsbindung:
Bei vielen Verträgen wird für die gesamte Laufzeit oder einige Jahre eine Zinsbindung vereinbart, sprich die Bank darf den Zinssatz nicht verändern. Daduch genießt du maximale Planungssicherheit, jedoch kosten Verträge mit langer Zinsbindung meist auch etwas mehr.
Zinssatz:
Der Zinssatz gibt an, wie viel Prozent der Kreditsumme du als Zins an die Bank bezahlen musst. Sein Wert richtet sich auch nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank, aber nicht ausschließlich.
Es gibt also viele Einflussfaktoren, die du berücksichtigen musst, wenn du einen günstigen Kredit suchst.
Der Ratenkredit von der Bank ist zwar der Klassiker, aber längst nicht mehr die einzige Möglichkeit, Fremdkapital aufzunehmen. Unterschieden wird zunächst nach dem Geldgeber. Neben der Bank gibt es mittlerweile beispielsweise Kredite von Privatpersonen oder Finanzierungen durch Händler, wie sie beim Autokauf üblich sind. Auch der Staat, Bausparkassen, Vermittler oder Lieferanten fungieren je nach Situation als Geldgeber. Es kommt zu großen Teilen auf den Kredit an, wer für einen Kreditnehmer der richtige Ansprechpartner ist.
Auch bei der Kreditart gibt es Unterschiede, unabhängig davon, ob es sich um die Leihgabe einer Bank oder anderer Geldgeber handelt. Die häufigsten Kreditarten sind:
Avalkredit
Baudarlehen
Dipositionskredit
Immobiliendarlehen
Kleinkredit
Policendarlehen
Rahmenkredit
Ratenkredit
Umschuldungskredit
und viele weitere
Die einzelnen Varianten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, unter anderem bei den Kreditzinsen, bei der Tilgung, bei der Laufzeit etc.
Neue Kredite werden am häufigsten als Ratenkredit gestaltet, denn das Modell bringt viele Vorzüge mit sich – vom Kleinkredit bis hin zur Immobilienfinanzierung. Allerdings gibt es auch bei Ratenkrediten noch einmal gewisse Unterscheidungen. Das Grundprinzip ist stets dasselbe: Du zahlst die geliehene Summe in gleichbleibenden Raten, sogenannten Annuitäten, monatlich zurück. Diese enthalten die Tilgung zuzüglich der Kreditzinsen. Allerdings verändert sich der Anteil von Tilgung und Zinsen bei jeder Rate, ihre Höhe jedoch bleibt dieselbe. Das bedeutet: Mit jeder Zahlung sinkt die Restschuld und damit auch der zu zahlende Zins. Daher zahlst du über die Laufzeit hinweg mit jeder Rate weniger Kreditzinsen, dafür kannst du aber mehr tilgen. Der Zinssatz bleibt trotzdem derselbe, sofern du eine Zinsbindung vereinbart hast.
Eine weitere wichtige Unterscheidung ist jene zwischen Krediten mit oder ohne Zweckbindung. Wie der Name bereits vermuten lässt, darfst du zweckgebundene Kredite nur für einen voher definierten Zweck einsetzen – ein Baudarlehen oder Autokredit ist dafür ein häufiges Beispiel. Oft bietet dir die Bank dafür bessere Konditionen wie niedrigere Kreditzinsen, da sie zusätzliche Sicherheiten wie eben das Auto oder die Immobilie erhält. Demgegenüber kannst du auch ein Darlehen zur freien Verwendung aufnehmen, beispielsweise einen Ratenkredit. Die Konditionen wie der Kreditzins, die monatliche Rate und andere Modalitäten sind individuell unterschiedlich. Sie haben häufig eine kürzere Laufzeit mit festem Zinssatz, der sich an den aktuellen Zinsen der EZB orientiert.
Nimmst du einen Ratenkredit ohne Zweckbindung auf, darfst du diesen für jeden denkbaren Verwendungszweck einsetzen. Das kann der Kauf eines neuen Sofas sein oder ein Urlaub. Auch ihre Hochzeit finanzieren einige Paare per Ratenkredit oder sie überbrücken damit einen finanziellen Engpass bei einer unerwarteten Rechnung. Typische Verwendungszwecke für Ratenkredite mit Zweckbindung sind zum Beispiel:
Auto
Immobilie
Umschuldung
o. ä.
In letzterem Fall nimmst du einen neuen Kredit auf, um eine vorzeitige Rückzahlung für einen bestehenden Ratenkredit leisten zu können. Diese Umschuldung wird gerne vorgenommen, wenn Kreditnehmer ihren Kredit dadurch bei einer anderen Bank zu besseren Konditionen erhalten, zum Beispiel zu günstigen Kreditzinsen.
Wenn du einen Ratenkredit aufnehmen oder umschulden möchtest, lohnt sich ein gründlicher Vergleich der unterschiedlichen Angebote. Ein Kreditzinsen-Vergleich ist dabei sinnvoll, aber nicht der einzige wichtige Faktor, um den bestmöglichen Ratenkredit zu finden. Denn niedrige Zinsen alleine entscheiden noch nicht darüber, ob der Ratenkredit optimal zu deinen Bedürfnissen passt. Da du beinahe jeden Kredit auch online aufnehmen kannst, ist der Vergleich zum Glück denkbar simpel: Entsprechende Vergleichsportale listen dir sämtliche Online-Kredite übersichtlich auf. So siehst du nicht nur den jeweiligen Zinssatz für die Kreditzinsen, sondern auch wie viele Monate Laufzeit die Ratenkredite umfassen, wie hoch die monatlichen Raten sind und vieles mehr.
Bei den aufgelisteten Online-Krediten handelt es sich natürlich nur nur um repräsentative Beispiele. Wichtig ist daher, die Kreditkosten für den jeweiligen Ratenkredit noch einmal individuell zu berechnen. Hierfür gibst du deine persönlichen Daten ein und kannst einen Online-Rechner nutzen, um aus den jeweiligen Konditionen wie dem Zinssatz eine individuelle Berechnung zu erstellen. Auch dies gibt dir jedoch nur eine ungefähre Größenordnung, weshalb du dir immer mehrere konkrete Angebote der Banken einholen solltest. Sie beantworten dir nicht nur häufige Fragen, sondern geben dir auch hilfreiche Informationen – wie die konkreten Kreditzinsen für deine Anfrage oder den Zwei-Drittel-Zins. Vor allem aber ist es wichtig, den effektiven Jahreszins zu kennen. Dieser hilft Kreditnehmern dabei, ihren Kredit so günstig wie möglich zu gestalten. Zudem kannst du dann einen konkreten Vergleich anstellen und einen Ratenkredit mit günstigen Kreditzinsen finden.
Bevor sie ihren Kredit vertraglich fixieren, sollten Kreditnehmer noch an einigen Stellschrauben drehen, um die Konditionen so passend wie möglich zu gestalten. Vor allem das Verhältnis der Laufzeit zu den Monatsraten ist dabei ein wichtiger Faktor. Denn je schneller du ein Darlehen tilgst, umso weniger Kreditzinsen musst du zahlen – trotz gleichbleibendem Zinssatz. Möglichst kleine Summen aufzunehmen und diese möglichst schnell zurückzuzahlen, ist daher der Schlüssel zu einem günstigen Kredit.
Schlussendlich ist es egal, ob du einen Online-Kredit auch online abschließt oder nach deiner Recherche doch den persönlichen Kontakt zum Geldgeber suchst. Online geht der Prozess oft schneller, doch die Prüfung durch die Bank erfolgt stets in denselben Schritten. Sie holt beispielsweise eine Schufa-Auskunft ein, um deinen Schufa-Score zu prüfen. Auch deine persönlichen Daten wie dein Einkommen, deine Sicherheiten und andere Faktoren werden berücksichtigt. Entscheidest du dich für den Online-Antrag, musst du entweder das Post-Ident-Verfahren oder das Video-Ident-Verfahren nutzen, um die fehlende persönliche Überprüfung deiner Identität zu ersetzen.
Um deine Bonität schnellstmöglich überprüfen und die Kreditsumme auszahlen zu können, fordert der Kreditgeber gewisse Unterlagen von dir. Diese können je nach Kreditart und individuellem Fall unterschiedlich sein. Häufig handelt es sich jedoch um
Gehaltsabrechnungen,
Steuerbescheide,
Arbeitsverträge oder
andere Nachweise über dein Einkommen.
Auch Nachweise über weitere Sicherheiten wie ein Immobilienbesitz oder Wertpapiervermögen werden eventuell angefordert. Sinnvoll ist daher, diese Unterlagen vor deinem Kreditantrag zusammenzustellen. Dann geht die Auszahlung umso schneller. Ein Blick in dein Online-Banking verrät dir, wann der Kredit verfügbar ist.
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