Sie greift im Fall einer schweren Erkrankung und unterstützt dich finanziell. Was die Versicherung leistet, was abgedeckt ist und worauf du achten musst.
Die Dread-Disease-Versicherung (Schwere-Krankheiten-Versicherung) bietet finanziellen Schutz, wenn du beispielsweise an Krebs oder Multipler Sklerose erkrankst oder etwa einen Schlaganfall erleidest. Sie wird als eigenständige Versicherung oder als Teil einer sogenannten Multi-Risk-Versicherung angeboten. Je nach Anbieter und Tarif werden derzeit ca. 50 verschiedene schwere Krankheiten versichert. Eine Gesundheitsprüfung ist vor Vertragsabschluss ein Muss. Die Versicherungssumme wird komplett ausbezahlt, nachdem die vertraglich festgelegte Diagnose ärztlich bestätigt ist.
Ist man ernsthaft erkrankt, muss oft schnell gehandelt und der Alltag organisiert werden. Meist kann man seiner Arbeit nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr nachgehen. Gleichzeitig müssen laufende Kosten, Miete oder Kreditraten weiterbezahlt werden. Eventuell kommen spezielle Therapien, Behandlungen im Ausland oder Umbaumaßnahmen im eigenen Zuhause hinzu. Das geht schnell ins Geld. Die einmalig ausbezahlte Versicherungssumme bietet hier Schutz vor finanziellen Schwierigkeiten. Wenn in deiner Familie gehäuft schwere Krankheiten vorkommen, ist dein Risiko, selbst zu erkranken, entsprechend höher. Hier ist die Dread-Disease-Versicherung eine sinnvolle Vorsorgeoption.
Auch im Businesskontext kann der Abschluss einer Dread-Disease-Versicherung eine sinnvolle Entscheidung sein: Was tun, wenn der IT-Spezialist oder die wichtige Führungskraft ausfällt? Projekte müssen weitergeführt, Verträge eingehalten werden. Und einen qualifizierten Ersatz zu finden, kostet Zeit und Geld. Wer kluge Köpfe in Schlüsselpositionen versichert, schützt sich bei deren gesundheitsbedingtem Ausfall vor finanziellen Turbulenzen.
Eine finanzielle Absicherung besteht grundsätzlich bei Volkskrankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz. Ebenso beispielsweise bei Multipler Sklerose, Lähmungen, Parkinson, Koma und seltenen Hirnerkrankungen wie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Weiterhin bei speziellen Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie der Lewy-Körperchen-Demenz oder auch bei einer HIV-Infektion infolge deiner beruflichen Tätigkeit.
Psychische Leiden oder Skeletterkrankungen werden von den meisten Anbietern nicht mitversichert. Allerdings sind schwere Formen der Depression und Schizophrenie von einigen Versicherern anerkannt. Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Tarife.
Grundsätzlich sind Dread-Disease- und Berufsunfähigkeitsversicherung zwei verschiedene Paar Schuhe: Einmalsumme versus Rente. Die Berufsunfähigkeitsversicherung oder auch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sichert deinen Lebensstandard beziehungsweise das Existenzminimum mit einer monatlichen Rente ab. Die Dread-Disease-Versicherung hingegen soll dir mit der einmalig ausbezahlten Summe ein finanzielles Netz bieten, das die wichtigsten Kosten im Krankheitsfall auffängt. Selbstverständlich ist es auch möglich, mit der Summe einen temporären Arbeitsausfall zu überbrücken.
Die Schwere-Krankheiten-Versicherung ist dann eine Alternative, wenn du aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung oder private Krankenversicherung abschließen kannst. Das gilt besonders bei psychischen Vorerkrankungen oder Rückenleiden. Die sind nämlich in den allermeisten Dread-Disease-Tarifen gar nicht enthalten und spielen für den Versicherer somit keine Rolle.
Die Prämienhöhe variiert stark und hängt von den Faktoren Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Laufzeit und Versicherungssumme ab. Ein 25-jähriger Industriemechaniker zahlt beispielsweise laut einer Berechnung von Stiftung Warentest aus dem Jahr 2020 bei einer Versicherungssumme von 300.000 Euro mindestens ca. 90 Euro im Monat (mindestens etwa 1.100 Euro im Jahr). Läge die Summe allerdings bei 50.000 Euro mit einer Laufzeit von 40 Jahren, würde er nur knapp 30 Euro zahlen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Deckungssumme, desto höher der monatliche Beitrag.
Privatpersonen können die monatlichen Beiträge leider nicht mehr unter Sonderausgaben (§ 10 EStG) von der Steuer absetzen. Es sei denn, deine Police ist vor 2005 ausgestellt worden. Die Versicherungssumme selbst ist einkommensteuerfrei.
Unternehmen hingegen können die Beiträge als Betriebsausgaben geltend machen, müssen aber die Versicherungssumme bei Auszahlung als Einnahme versteuern.
Die Versicherungssumme wird dann ausbezahlt, wenn deine Diagnose mit dem Krankheitsbild in deinem Tarif übereinstimmt. Die versicherten Krankheiten sind klar definiert. Das hat Vor- und Nachteile: Einerseits ist das Leistungsspektrum klar umrissen und du musst viel seltener mit Unübersichtlichkeit und Streit rechnen als bei anderen Versicherungsarten. Andererseits wird dir die Summe nur dann ausbezahlt, wenn deine Diagnose exakt das vorab definierte Krankheitsbild trifft. Während ein Herzinfarkt eingeschlossen ist, gehst du bei einer anderen schweren Herzerkrankung gegebenenfalls leer aus.
Wichtig: Für die Auszahlung spielt es keine Rolle, ob deine Krankheit vorübergehend ist und ob du während dieser Zeit oder danach noch arbeiten kannst. Zudem ist die Verwendung der Summe an keine Bedingungen gebunden. Du kannst frei entscheiden, was du damit machst. Ist der Leistungsfall eingetreten, endet der Vertrag.
Bei dieser Versicherung ist es besonders wichtig, genau zu verstehen, bei welchen Diagnosen der Versicherungsfall eintritt. Außer der klaren Definition der Krankheitsbilder sind auch Schweregrad und Stadium der Erkrankung entscheidend.
Bei einigen Krankheiten greift der Versicherungsschutz erst nach drei beziehungsweise sechs Monaten. Krebs ist beispielsweise bei den meisten Anbietern erst nach einer sechsmonatigen Vertragslaufzeit versichert.
Ist die Diagnose ärztlich bestätigt, musst du mit einer Wartefrist, der Karenzzeit, rechnen, bis das Geld überwiesen wird. Diese sogenannte Karenzzeit beträgt meist 14 oder 28 Tage. Bei einigen Erkrankungen wie Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder bei Koma dauert die Karenzzeit hingegen drei Monate. Das liegt daran, dass sich das Ausmaß der bleibenden Schäden (Lähmungen, Verlust des Sehvermögens etc.) nicht sofort feststellen lässt.
Da sich Dread-Disease-Versicherungen auf dem deutschen Versicherungsmarkt erst in den letzten Jahren etabliert haben, gibt es noch wenig unabhängige Tests und Produktvergleiche. Es ist nicht leicht einzuschätzen, welcher Versicherer und welcher Tarif der beste für deine Vorsorge ist. Daher solltest du vor dem Abschluss einer Versicherung auf jeden Fall mit einem Berater sprechen, der dich durch den Tarif-Dschungel navigieren kann. Schließlich willst du im Ernstfall keine böse Überraschung erleben. Hier können dir die Versicherungsexperten von CLARK helfen, den Versicherer herauszusuchen, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und der am besten zu dir passt. So gehst du vor: