Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Berufsunfähigkeitsversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Was bietet den richtigen Schutz?
Nicht alles im Leben ist planbar. Krebs, Burn-out oder ein Autounfall, es kann jeden treffen. Statistisch fällt jeder Vierte aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit im Job aus. Eine entsprechende Versicherung kann dir dann helfen, die finanziellen Folgen des fehlenden Einkommens abzufangen. Doch was ist besser, eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung? Worin liegt überhaupt der Unterschied?
Vom Staat bekommst du unter Umständen eine Erwerbsminderungsrente, dazu gibt es Versicherungen für den Fall der Erwerbsunfähigkeit und der Berufsunfähigkeit. Bei der Unterscheidung geht es darum, wie eingeschränkt deine Arbeitskraft aus gesundheitlichen Gründen ist. Doch bei all den Begriffen geschieht es schnell, dass man Überblick verliert. Zeit für ein paar Begriffsklärungen.
Seit 2001 definiert das Sozialgesetzbuch den Begriff Erwerbsminderung. Früher hieß es offiziell Erwerbsunfähigkeit und auch heute wird dieser Begriff immer noch umgangssprachlich und von Versicherern verwendet. Ob Erwerbsminderung oder Erwerbsunfähigkeit gesagt wird, hängt also davon ab, mit wem du kommunizierst.
Volle Erwerbsunfähigkeit bzw. Erwerbsminderung: Du kannst weniger als drei Stunden pro Tag in irgendeinem Job arbeiten. Die berufliche Tätigkeit spielt dabei keine Rolle.
Teilweise Erwerbsunfähigkeit bzw. Erwerbsminderung: Du kannst noch zwischen drei und sechs Stunden pro Tag arbeiten. Auch hier ist der Job vollkommen egal.
Berufsunfähigkeit: Du kannst deinen bisherigen Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben. Dabei musst du für sechs Monate oder länger ausfallen. Ob du eine andere Tätigkeit erledigen könntest, spielt dabei keine Rolle.
Der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit beziehungsweise Erwerbsminderung besteht also darin, wie eingeschränkt deine Arbeitskraft ist.
Bei der Erwerbsunfähigkeit geht es nur um die Zeit, die du täglich arbeiten kannst. Dabei ist es egal, ob der Job, den du noch ausüben kannst, weit unter deiner Qualifikation liegt oder du weniger als dein bisheriges Einkommen beziehen würdest. Ob du eine halbe oder eine volle Erwerbsminderungsrente beantragen kannst, berechnet sich nur auf Basis Stundenzahl, die du schaffst.
Bei der Berufsunfähigkeit geht es um deinen aktuell ausgeübten Beruf. Wenn du nach einem Burn-out nicht mehr im Management tätig bist, aber noch halbtags den Empfang betreuen kannst, bist du berufsunfähig, aber nicht erwerbsunfähig. Es ist also deutlich einfacher, berufsunfähig als erwerbsunfähig zu werden.
Nach der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber von sechs Wochen und dem Krankengeld deiner Krankenkasse von 78 Wochen ist dann irgendwann mal Ebbe in der Haushaltskasse. Wenn du dann noch nicht wieder fit bist, wie geht es weiter? Woher bekommst du Geld?
Eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente bekommen nur Personen, die vor 1961 geboren sind. Wenn du später geboren bist, bekommst du vom Staat nichts, wenn du berufsunfähig wirst. Im schlimmsten Fall bleibt dir nur Hartz IV. Du musst also selbst vorsorgen.
Eine private Berufsunfähigkeitsrente bekommst du nur, wenn du eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hast und ein ärztliches Gutachten dir Berufsunfähigkeit bescheinigt. Die Höhe richtet sich nach deinem Tarif, üblich sind 70 bis 80 Prozent deines Nettoeinkommens.
Eine private Erwerbsunfähigkeitsrente bekommst du von deiner Versicherung, wenn du vollständig erwerbsunfähig bist. Die Höhe der EU-Rente hängt von deinem Tarif ab.
Eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente bekommst du vom Staat, wenn du erwerbsunfähig wirst. Ob eine volle oder eine teilweise Erwerbsminderungsrente, richtet sich danach, wie viele Stunden du noch pro Tag arbeiten kannst. Wenn du sechs Stunden und mehr arbeiten kannst, hast du leider gar keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Auch die Höhe der Leistungen richtet sich nach den Rentenansprüchen, die du im Laufe deines Arbeitslebens erarbeitet hast. Meistens ist die gesetzliche Leistung relativ niedrig.
Zudem sind die Hürden für die gesetzliche Erwerbsminderungsrente hoch: Um überhaupt einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen zu können, musst du mindestens fünf Jahre Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Man spricht hier von der Wartezeit.
Wer also im Job durchstartet und sein Einkommen absichern will, sollte sich um eine private Vorsorge kümmern. Die CLARK-Experten können dich dabei unterstützen.
Die beiden Versicherungen sind sich auf den ersten Blick recht ähnlich. Sie sichern dein Einkommen ab, wenn du aufgrund eines Unfalls oder einer körperlichen oder psychischen Erkrankung für längere Zeit nicht arbeiten kannst. Du erhältst Leistungen in Form einer monatlichen Rente, bis es dir wieder besser geht. Wenn deine Arbeitskraft eingeschränkt bleibt, zahlt deine Versicherung die Rente bis zum Ende der Laufzeit, was vorzugsweise mit dem Beginn der Altersrente zusammenfällt.
Beide Versicherungsleistungen werden nicht auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente angerechnet. Solltest du also eine staatliche Erwerbsminderungsrente erhalten, bietet dir die Rente der privaten Versicherung eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.
Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass du den Versicherungsschutz möglichst in jungen Jahren abschließen solltest. In der Regel schneidest du dann bei der Gesundheitsprüfung besser ab und bekommst einen günstigeren Tarif.
Es gibt aber auch Unterschiede zwischen den beiden Versicherungen. So werden für die EU-Versicherung oft niedrigere Beiträge fällig. Der größte Unterschied besteht jedoch darin, dass sie unter unterschiedlichen Bedingungen greifen. Natürlich kannst du in beiden Fällen deinem Beruf nicht mehr nachkommen. Doch erwerbsunfähig und berufsunfähig ist, wie oben erklärt, nicht das Gleiche.
Dein Anbieter prüft je nach Vertrag, ob du erwerbsunfähig oder berufsunfähig bist. Du erhältst also bei einem EU-Vertrag nur dann Geld, wenn eine Erwerbsunfähigkeit vorliegt, bei einem BU-Vertrag, wenn eine Berufsunfähigkeit vorliegt. Hier noch einmal eine Übersicht:
Wenn es die Gesundheit und der finanzielle Rahmen zulassen, solltest du dich immer für eine Berufsunfähigkeitsversicherung entscheiden. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist zwar etwas günstiger im Tarif, aber sie hat einen Haken: Dein Anbieter zahlt für dich nur bei vollständiger Erwerbsunfähigkeit, also nur, wenn du in keinem anderen Beruf drei Stunden oder mehr pro Tag arbeiten kannst.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet dir einen umfassenderen Schutz. Der Leistungsfall tritt hier bereits bei Berufsunfähigkeit ein. Du bekommst deine Rente also bereits, wenn du deinem aktuell ausgeübten Beruf für sechs Monate oder länger nur zu 50 Prozent oder weniger nachgehen kannst.
Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtet außerdem auf eine sogenannte abstrakte Verweisung. Das bedeutet, dass der Versicherer dir auch dann deine vereinbarte Rente zahlt, wenn du theoretisch in einem anderen Job arbeiten könntest. Damit dir das nicht passieren kann, schau beim Abschluss deiner Versicherung genau hin. Ein Vergleich der Angebote ist angeraten.
Theoretisch kannst du beide Versicherungen gleichzeitig haben. Es ist jedoch, auch aus finanzieller Sicht, viel sinnvoller, eine BU zu wählen. Wenn du erwerbsunfähig bist, bist du üblicherweise auch berufsunfähig. Berufsunfähigkeit kann sich bereits viel früher einstellen, sichere also lieber diese ab.
Manchmal kannst du jedoch keine BU-Versicherung abschließen oder müsstest für deinen Versicherungsschutz sehr hohe Beiträge zahlen. In einem solchen Fall kann eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine gute Alternative sein.
Ob Dachdecker, Fliesenleger oder Maler – körperlich Tätige haben oft ein großes Risiko, im Job auszufallen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist dann oft zu teuer, weil dieses Risiko mit in den Beitrag einkalkuliert wird. Dann kann die EU eine Möglichkeit sein, um dich wenigstens etwas abzusichern.
Versicherer haben diese Option erkannt und bieten deswegen für Risikoberufe oft relativ günstige Tarife an. Allerdings kommen diese teilweise mit Einschränkungen wie einer Deckelung der Rentenhöhe.
Als Selbstständiger hast du wenig gesetzliche Absicherung. In den meisten Fällen zahlst du nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein und hast daher keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Umso wichtiger ist daher eine private Absicherung.
Wenn du kannst, solltest du als Selbstständiger eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Was im BU-Fall an Umorganisation in deiner Firma als zumutbar gilt, führt immer wieder zu Streitigkeiten. Darum solltest du beim Vertragsabschluss auf eine für dich vorteilhafte Umorganisationsklausel achten.
Du kannst auch im Studium in die Situation kommen, dass du aus gesundheitlichen Gründen ausfällst. Für Studenten gilt ebenfalls: Wer sich einen umfassenden BU-Schutz leisten kann, ist besser aufgestellt. Gerade für junge Menschen wie Studierende und Auszubildende gibt es sehr günstige BU-Policen, die sich auch beim Berufseinstieg problemlos weiterführen lassen – oft sogar ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Manche Versicherer bieten dir einen Tarif an, der es erlaubt, im Studium eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die du später in eine Berufsunfähigkeitsversicherung umwandeln kannst – teilweise sogar ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Nicht immer hast du die Chance, eine BU-Versicherung abzuschließen, obwohl du eine entsprechende Absicherung dringend brauchen könntest. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du chronische Erkrankungen wie Rheuma, Neurodermitis, Asthma oder Multiple Sklerose hast.
Manchmal bekommst du dann eine BU, die diese Erkrankungen als Grund für Berufsunfähigkeit ausschließt, zum Beispiel Lungenerkrankungen bei leichterem Asthma. Oft verlangen die Versicherer aber aufgrund der Vorerkrankungen hohe Risikozuschläge oder lehnen deinen BU-Antrag ab.
In diesen Fällen kann die Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein. Möglicherweise bist du dann jedoch auch mit einer Dread-Disease- oder einer Multi-Risk-Versicherung besser abgesichert. Frag am besten die CLARK-Experten, was in deiner Situation die beste Absicherung bietet.
Krankheit oder Unfall können jeden aus dem Berufsleben werfen. Wenn du deinem Beruf nicht mehr nachgehen kannst, fehlt auch dein Einkommen. Die gesetzliche Leistung fällt dann oft zu gering aus. Eine entsprechende Versicherung kann dir mit einer monatlichen Rente Schutz vor den finanziellen Folgen bieten. Für eine gute Absicherung passt sie zu dir und deiner Situation. Oft ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine gute Wahl, unter bestimmten Umständen jedoch auch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
Du hast online die Möglichkeit, einen Vergleich zwischen den verschiedenen Versicherungen anzustellen, um herauszufinden, welches Angebot und welcher Versicherer dir den besten Schutz bietet. Einfacher und schneller geht es in der Regel mit einer persönlichen Beratung.
Die Experten von CLARK beantworten deine Fragen und unterstützen dich dabei, genau die Versicherung zu finden, die optimal zu dir und deiner individuellen Situation passt.