
Die Rürup-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge. Sie lohnt sich dank Steuervorteilen vor allem für gut verdienende Selbstständige und Angestellte.
Die Rürup-Rente zählt wie die gesetzliche Rentenversicherung zur Renten-Basisvorsorge. Im Unterschied zur gesetzlichen Rente ist diese Form der Basisrente allerdings nicht umlagefinanziert, sondern kapitalgedeckt. Schwankungen des Rentenniveaus haben daher keine Auswirkungen auf die Höhe der Rente. Den Grundstein für diese Form der privaten Altersvorsorge legte der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup. Die Rente wurde 2005 eingeführt, um allen Personen, die keinen Anspruch auf die Zulagen der Riester-Rente haben, eine alternative Möglichkeit der staatlich geförderten Altersvorsorge zu bieten.
Der Staat fördert die Rürup-Rentenversicherung, indem du als Versicherter die gezahlten Beiträge deiner Rürup-Rente als Sonderausgaben von der Steuer absetzen kannst. Im Jahr 2020 lag der anrechenbare Höchstbetrag bei 25.046 Euro. Davon erkennt das Finanzamt bei deiner Steuererklärung für dieses Jahr 90 Prozent als Sonderausgaben an. Dieser Steuervorteil steigt 2021 auf 92 Prozent und wird 2025 die 100 Prozent erreichen. Wie die Riester-Rente wird auch Rürup nachgelagert besteuert. Das heißt, erst ab Rentenbeginn werden Steuern darauf fällig. Für die meisten Versicherten bringt dies steuerlich einen weiteren Vorteil mit sich, da der Steuersatz im Alter in der Regel niedriger ist als während des Berufslebens.
Rürup-Verträge unterscheiden sich vor allem in der Frage der Anlage:
Die klassische Rürup-Rentenversicherung garantiert eine Mindestverzinsung, den sogenannten Garantiezins. Dieser liegt derzeit bei 0,9 Prozent pro Jahr. Aufgrund der allgemeinen Niedrigzinsphase wird er für Verträge, die ab 2021 abgeschlossen werden, auf 0,5 Prozent p. a. abgesenkt. Dies reicht nicht aus, um die allgemeine jährliche Inflation auszugleichen. Überschüsse werden in der klassischen Anlage also so gut wie keine erwirtschaftet.
Alternativ existieren fondsgebundene Rürup-Versicherungen ohne Garantieverzinsung: Die Versicherer legen die Beiträge dabei in Fonds deiner Wahl (z. B. ETF) an. Dadurch werden höhere Überschüsse erwirtschaftet. Diese Überschüsse sind die Gewinne, die der Versicherer durch die Anlage deiner Beiträge erzielt. Die Gewinne gibt er an dich weiter. In der fondsgebundenen Basisrente besitzt du die Option, eine Beitragsgarantie von 0 bis 100 Prozent zu wählen. Je höher die Garantie, desto geringer fällt allerdings die Rendite aus.
Eine Rürup-Versicherung kann grundsätzlich jeder abschließen. Sie ist aber vor allem für Selbstständige gedacht, die keiner Pflichtversicherung angehören. Eine Rürup-Rente kann allerdings auch sinnvoll für Angestellte sein, die ihre gesetzliche Rente aufstocken wollen. Sie lohnt sich dabei vor allem für Gutverdiener: Je mehr du verdienst und je mehr du in deinen Rürup-Vertrag investierst, desto größer fällt dein Steuervorteil in der Ansparphase aus.
Selbstständige: Vorteile aus der Rürup-Rente ergeben sich insbesondere für Selbstständige, die viel verdienen und die Vergünstigungen bei der Steuer voll ausschöpfen können. Der anrechenbare Höchstbetrag liegt derzeit bei 25.046 Euro für das Jahr 2020. Der Betrag ist an die Beitragsbemessungsgrenze der knappschaftlichen Rentenversicherung gekoppelt und steigt von Jahr zu Jahr.
Die private Rürup-Rentenversicherung eignet sich darüber hinaus für alle Freiberufler und Selbstständigen, die keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlen.
Angestellte: Aufgrund der Steuervorteile kann sich ein Rürup-Vertrag auch für dich als gut verdienender Angestellter lohnen, wenn du deine gesetzliche Rente aufstocken möchtest. Vor allem, wenn du nicht auf eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge zurückgreifen kannst, kann dieser Schritt aufgrund der staatlichen Förderung attraktiv sein.
Bevor du eine Rürup-Rente abschließt, solltest du die Vor- und Nachteile dieser Art Basisrente kennen. Nur so weißt du, ob sie tatsächlich das Richtige für dich ist.
Die Rürup-Beiträge ermöglichen dir eine deutliche Steuerentlastung.
Die Flexibilität der Rürup-Versicherung ist allerdings überschaubar, eine Kündigung nicht möglich.
Dafür erfordert sie keinen Mindestbeitrag und garantiert eine lebenslange Auszahlung.
Stirbst du als Versicherter während der Ansparphase, behält das Versicherungsunternehmen in der Regel die eingezahlten Beiträge deiner Altersvorsorge ein. Beim Abschluss der Rürup-Versicherung kannst du allerdings eine Auszahlung an den Ehepartner oder kindergeldberechtigte Kinder vereinbaren (die Hinterbliebenen). Dies nennt man auch Beitragsrückgewähr.
Als Rürup-Rentenbezieher kannst du also deine Familie mit einer vereinbarten Rentengarantiezeit oder einer Hinterbliebenenrente absichern, sodass deine Beiträge nicht verloren sind und sie deinen Hinterbliebenen eine zusätzliche monatliche Rente ermöglichen. Diese Regelungen beeinträchtigen allerdings die Höhe der später möglichen Basisrente.
Ob für dich eine Rürup-Rente sinnvoll ist oder du lieber einen Riester-Vertrag abschließen solltest, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sowohl die Riester- als auch die Basisrente nach Rürup haben Vor- und Nachteile. Als Verbraucher solltest du zunächst prüfen, welche Form der Altersvorsorge überhaupt für dich infrage kommt. Während eine Rürup-Rente grundsätzlich von jedem Bürger abgeschlossen werden kann, ist die Riester-Rente auf bestimmte Personengruppen beschränkt (zum Beispiel sozialversicherungspflichtige Angestellte, Beamte oder in der Künstlersozialkasse versicherte Selbstständige).
Gutverdiener treffen meist mit der Rürup-Rente die bessere Wahl. Für Geringverdiener lohnt sich die Riester-Rente eher, insbesondere für Personen mit Kindern. Schau dir am besten verschiedene Angebote an und vergleiche die jeweiligen Vertragsbedingungen und -leistungen. Wenn du dir nicht sicher bist, ob Riester oder Rürup zur Altersvorsorge die bessere Basisrente für dich darstellt oder du nach einer anderen Möglichkeit der privaten Altersvorsorge suchst, helfen dir unsere Experten von CLARK gerne weiter.
Der Abschluss einer Rürup-Rente sollte gut überlegt sein. Du solltest dir vor allem sicher sein, dass du die Beiträge regelmäßig zahlen kannst. Wenn du selbstständig bist und deine Auftragslage (noch) schwierig ist, kann es sinnvoll sein, noch ein wenig zu warten. Denn es ist nicht möglich, einen laufenden Vertrag zu kündigen. Du kannst ihn höchstens beitragsfrei stellen oder die Beiträge reduzieren. Dann zahlst du keine oder geringere Beiträge, bekommst im Alter aber auch nur eine geringe Rente. Um an das eingezahlte Geld zu kommen, musst du aber auf jeden Fall bis zum Rentenalter warten. Die Experten von CLARK helfen dir dabei, den Tarif zu finden, der am besten zu dir passt. So gehst du vor:
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