
Private Krankenzusatzversicherungen ergänzen die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Welche es gibt, wann sie sinnvoll sind und worauf du achten solltest.
Da die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen „das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“ dürfen (SGB V § 12), wird von der GKV nur eine Grundversorgung abgesichert. Sonderleistungen bei Zahnarztbehandlungen und Krankenhausaufenthalten, Heilpraktikerbehandlungen, Sehhilfen und so weiter können daher schnell viel Geld kosten, das du aus eigener Tasche zahlen musst.
Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung und freie Krankenhauswahl, Absicherung im Ausland oder auch im Pflegefall, Rooming-in, wenn ein Kind ins Krankenhaus muss, gewisse Behandlungen (ambulant) und Leistungen – für all dies findest du Tarife bei privaten Zusatzversicherungen. Die Versicherer übernehmen die Kosten für bessere Leistungen, die gesetzlich Versicherte gar nicht oder nur zum Teil erstattet bekommen.
Die gesetzliche Krankenversicherung bietet ihren Versicherten einen Basisschutz, auch Regelversorgung genannt. Wer privat eine Zusatzversicherung zur Krankenversicherung abschließt, kann seinen Versicherungsschutz aufwerten und Vorsorge für den Ernstfall treffen. Je nachdem, welche Bedürfnisse du hast, kann die eine oder andere Zusatzversicherung für dich sinnvoll sein:
Die Zahnzusatzversicherung beispielsweise kommt unter anderem für naturgetreue Füllungen und Zahnersatz, aber auch professionelle Zahnreinigung auf. Die Leistungen sind für jeden sinnvoll, der Wert auf ein schönes Gebiss legt.
Die Auslandskrankenversicherung übernimmt unter anderem den Transport nach Hause, wenn der Versicherte im Urlaub schwer erkrankt. Wer viel und weit reist, lebt ohne einen solchen Tarif riskant.
Die Krankenhauszusatzversicherung ermöglicht bei stationärem Aufenthalt ein Einzelzimmer im Krankenhaus und die Behandlung durch den Chefarzt.
Andere Krankenzusatzversicherungen richten sich an einen eingeschränkten Kundenkreis. Die Krankentagegeldversicherung beispielsweise lohnt sich besonders für Freiberufler, die bei längerer Krankheit sonst ohne Einkommen dastehen würden. Eine Brillenversicherung dagegen halten die meisten Ratgeber nur für sinnvoll, wenn irgendwann eine Laserbehandlung ansteht.
Bist du privat versichert, sind vermutlich viele Zusatzleistungen bereits in deiner privaten Krankenversicherung enthalten, aber auch hier können Lücken offenbleiben.
Bezahlt deine Krankenkasse bestimmte Behandlungen nicht, die dir sehr wichtig sind – Akupunktur zum Beispiel –, dann muss eine Zusatzversicherung nicht der einzige Ausweg sein. Manchmal genügt ein Krankenkassenwechsel, denn was die eine Krankenkasse verweigert, könnte eine andere anbieten.
Es gibt eine Vielzahl privater Zusatzversicherungen, mit denen du die gesetzlichen Leistungen ergänzen kannst. In eine Übersicht der möglichen Tarife gehören vor allem:
Krankenhauszusatzversicherung, auch stationäre Zusatzversicherung
Vorsorgezusatzversicherung
Anbieter von Krankenzusatzversicherungen verlangen in der Regel vor Vertragsabschluss von dir, dass du einen Fragebogen ausfüllst. Mit Fragen zur Gesundheit verschafft sich der Versicherer einen Überblick über Vorerkrankungen, Unfälle und Operationen. Auf Grundlage deiner Antworten kalkuliert der Versicherer das Risiko eines Leistungsfalles und darauf basierend wiederum deine monatlichen Beiträge. Hier ist Ehrlichkeit der beste Ratgeber, denn sollte sich im Ernstfall herausstellen, dass du Informationen unterschlagen hast, zahlt die Versicherung nicht oder verlangt sogar ihr Geld zurück.
Es gibt auch private Zusatzversicherungen ohne Gesundheitsprüfung. Diese Tarife sind in der Regel etwas teurer und schließen Leistungen bei bestimmten Erkrankungen von vornherein aus. Trotzdem kann eine Versicherung ohne Gesundheitsprüfung eine gute Wahl sein, zum Beispiel wenn du aufgrund von Vorerkrankungen sonst keine Chance hast, überhaupt eine Absicherung zu bekommen.
Auf eine private Zusatzversicherung besteht kein Rechtsanspruch. Die Anbieter eines solchen Tarifs können Antragsteller wegen bestimmter Vorerkrankungen ablehnen. Häufige Gründe sind Krebs und Asthma. Bei manchen anderen Vorerkrankungen, Übergewicht etc. kann es sein, dass das Angebot des Versicherers höhere Beiträge oder Leistungsausschlüsse aufweist. Umso wichtiger ist es, eine Krankenzusatzversicherung (privat) früh im Leben abzuschließen. Dann ist der Gesundheitszustand in der Regel am besten.
Die Vorteile einer privaten Krankenzusatzversicherung werden vielen erst bewusst, wenn eine entsprechende Behandlung ansteht. Damit die Versicherer nicht sofort hohe Kosten für Behandlungen zum Beispiel im Krankenhaus oder beim Zahnarzt übernehmen müssen, gibt es Wartezeiten, in denen die Versicherung nicht greift. Für die meisten Krankenzusatzversicherungen gilt eine Wartezeit von drei Monaten. Erst danach können Versicherte die Leistungen abrufen. Bei manchen Tarifen müssen sie auch länger warten. Zahnersatz und Psychotherapie zum Beispiel sind meistens erst nach acht Monaten zu haben, es gibt aber auch Zahnzusatzversicherungen ohne Wartezeit.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da jede Zusatzversicherung spezifische Leistungen umfasst. Eine Auslandskrankenversicherung etwa sichert die meisten Menschen für eine überschaubare Zeit ab: den Urlaub. Die Kosten günstiger Tarife liegen bei rund zehn Euro im Jahr. Eine stationäre Krankenzusatzversicherung hingegen stellt andere Ansprüche an den Versicherer. Die Beiträge für diese Variante der Vorsorge belaufen sich auf mindestens 20 Euro im Monat.
Generell richten sich Monatsbeiträge nach dem Alter und der Gesundheit des Antragstellers. Je eher du dich für eine Zusatzversicherung entscheidest, desto niedriger sind die Beiträge. Ein früher Einstieg kann bewirken, dass deine Beiträge auch im Alter noch vergleichsweise gering ausfallen. Ob es eine Kosten- beziehungsweise Beitragsbremse gibt, solltest du vor Vertragsabschluss erfragen.
Da die Kosten von so vielen Faktoren abhängen, ist es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Du kannst verschiedene Tarifvergleiche im Internet anstellen – oder du rufst einfach unsere CLARK-Experten an, Sie stehen dir gern mit Rat zur Seite.
Die Abrechnung funktioniert wie bei der normalen privaten Krankenversicherung: Der Versicherte bekommt vom Arzt, dem Krankenhaus oder Zahnarzt eine Rechnung. Darauf stehen die Gesamtkosten und der Anteil, den die gesetzliche Krankenkasse davon übernimmt. Diese Rechnung schickst du deiner Versicherung.
In der gesetzlichen Krankenversicherung ist unter bestimmten Bedingungen eine Mitversicherung der Familie möglich. Private Zusatzversicherungen hingegen gelten ausschließlich für die Person, deren Name im Versicherungsvertrag steht, selbst Kinder brauchen eine eigene Police. Das ist auch sinnvoll, weil die Vorsorge sich an individuellen Bedürfnissen orientiert. Bei einer Zahnzusatzversicherung für Erwachsene steht beispielsweise der Zahnersatz im Zentrum, während Tarife für Kinder den Fokus eher auf Kieferorthopädie legen.
Der Versicherungsmarkt ist sehr, sehr groß. Daher solltest du dir auf jeden Fall vor dem Abschluss einer Versicherung genau überlegen, welche Form der Absicherung du brauchst. Viele Versicherer bieten zum Beispiel Kombitarife an, die mehrere Leistungen unter einem Dach bündeln.
Das kann sich für dich lohnen, vielleicht aber brauchst du diese Leistungen so gar nicht und fährst mit einer Einzelversicherung wie beispielsweise einer Brillenversicherung besser. Dazu kommt, dass Versicherer in der Regel verschiedene Tarife anbieten, die sich zum Beispiel im Grad der Zuzahlung, die du leisten musst, erheblich unterscheiden. Am besten sprichst du vor Abschluss einer Krankenzusatzversicherung mit einem Berater, der dich individuell und deinen Bedürfnissen angemessen berät. Die CLARK-Experten helfen dir hierbei gerne weiter.
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