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Der Unterschied zwischen Arbeits- und Berufsrechtsschutzversicherung
Der Arbeitsrechtsschutz wird häufig auch als Berufsrechtsschutz bezeichnet. Dabei gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Begriffen. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung ist ein Teil der Berufsrechtsschutzversicherung und deckt strittige Situationen im Verhältnis von Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen ab.
Berufsrechtsschutz ist der Oberbegriff und greift beispielsweise auch bei Streitigkeiten im Rahmen des Disziplinar- und Standesrechtsschutzes. Diese Bereiche sind etwa für Beamt:innen, Rechtsanwält:innen und Ärzt:innen relevant.
Lohnt sich der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung für den Beruf?
Statistisch gesehen ist das Risiko von Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber relativ hoch: Im Jahr 2022 urteilten deutsche Arbeitsgerichte in knapp 220.000 Fällen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Diese Zahl lässt zwar keine direkten Rückschlüsse darauf zu, wie wahrscheinlich ein Rechtsstreit für dich persönlich ist. Arbeitsrechtsschutz dürfte aber beispielsweise sinnvoll sein, wenn du in einem Unternehmen arbeitest, in dem das Prinzip „Hire and Fire“ gilt. Auch wenn in deiner Branche Arbeitnehmerrechte und Arbeitnehmervertretung eher wie Fremdwörter klingen, solltest du über den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung mit Berufsrechtsschutz nachdenken.
Bedenke: Manche Menschen beschreiten den Rechtsweg nur, wenn sie ihrer Sache vollkommen sicher sind: Sie gehen davon aus, bei einem Sieg die Kosten von der Gegenseite erstattet zu bekommen. Im Arbeitsrecht nützt diese Haltung allerdings wenig. Wer den Arbeitgeber verklagt, muss den Anwalt in jedem Fall selbst bezahlen.
Für wen ist eine Arbeitsrechtsschutzversicherung weniger sinnvoll?
Wie sinnvoll Rechtsschutz im Job ist, hängt von deiner eigenen Risikoeinschätzung ab. Hältst du dein berufliches Umfeld für vergleichsweise sicher, kannst du eventuell auf beruflichen Rechtsschutz verzichten. Gehörst du beispielsweise einer Gewerkschaft an, bekommst du die nötige Unterstützung wahrscheinlich auch ohne eine Rechtsschutzversicherung.
Warum stößt du bei der Online-Suche nach nur auf private Rechtsschutzversicherungen?
Für Angestellte ist der Arbeitsrechtsschutz in der Regel Teil einer Privatrechtsschutzversicherung. Du kannst eine Arbeitsrechtsschutzversicherung also nicht separat abschließen. Ausnahmen gelten beispielsweise für Beamt:innen. Und Freiberufler:innen beziehungsweise Selbstständige müssen sogar einen separaten Rechtsschutz abschließen, wenn sie im Job Versicherungsschutz genießen wollen.
Tipp
Falls du bereits über eine private Rechtsschutzversicherung verfügst, dann prüfe, ob du den enthaltenen Arbeitsrechtsschutz noch brauchst. Als Rentner:in nützt er dir naturgemäß nichts mehr. Auch Selbstständige sollten ihren Versicherer bitten, den Baustein aus dem Vertrag zu entfernen. Vielleicht lässt sich so etwas Beitrag sparen.
Berufsrechtsschutz: Was ist versichert?
Die Arbeitsrechtsschutzversicherung greift je nach Vertrag und Tarif bei Streitigkeiten um folgende Themen:
- Kündigung
- Arbeitszeugnis
- Abmahnung
- Abfindung
- Gehalt und Gehaltsbestandteile (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld)
- Vergütung von Überstunden
- Mutterschutz beziehungsweise Vaterschutz
- Diskriminierung zum Beispiel wegen Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder sexueller Veranlagung.
Die meisten Versicherer zahlen erst, wenn der Anlass zu einem Rechtsstreit gegeben ist. Die pure Ankündigung des Arbeitgebers, dir zu kündigen, rechtfertigt also noch keine Versicherungsleistung. Lässt du dich wegen einer Ankündigung anwaltlich beraten, musst du das Gespräch selbst bezahlen.
Rechte wahren
Anwaltskosten, Gerichtskosten und Co. machen einen Rechtsstreit sehr schnell sehr teuer. Sichere dich daher mit einer Rechtsschutzversicherung ab, sodass du entspannt für dein Recht einstehen kannst.
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Hol dir CLARKWelche Kosten trägt der Versicherer außer den Anwaltskosten?
Sobald dein Arbeitgeber offiziell eine Entscheidung getroffen hat, die dir rechtswidrig erscheint, weihe deine Versicherung ein. Sie muss entscheiden, ob sie dir eine Deckungszusage für den Rechtsstreit erteilt. Deckungszusage bedeutet, dass der Versicherer die finanziellen Risiken im konkreten Fall übernimmt.
Liegt dir das entsprechende Schreiben vor, bezahlt das Versicherungsunternehmen neben den Anwaltskosten die
- Gerichtskosten
- Gutachten
- Zeugengelder
- Schlichtung beziehungsweise Mediation
- Rechnung der Gegenseite, falls der Rechtsstreit verlorengeht
Beachte bitte, dass Anbieter je nach Tarif von dieser Aufzählung abweichen. Bei manchen Versicherern hängen die Leistungen davon ab, ob du bestimmte Bedingungen erfüllst. So kannst du dir beispielsweise den oder die Anwält:in nicht immer selbst aussuchen. Auch Mediation gilt nicht in allen Verträgen als Standardleistung.
In welchen Fällen verweigert der Versicherer die Kostenübernahme?
Eine Deckungszusage ist ausgeschlossen, wenn die angefragte Leistung nicht Teil des Vertrages ist oder wenn der Arbeitgeber eine Entscheidung offensichtlich zu Recht getroffen hat. Beispiel: Ein:e Arbeitnehmer:in meldet sich krank und arbeitet von zu Hause für ein Konkurrenzunternehmen. Die fristlose Kündigung ist zwangsläufig. Der Versicherer müsste in diesem unstrittigen Fall nicht einmal begründen, wieso er die Kostenübernahme ablehnt. Eine Begründung wird hingegen fällig, wenn der Versicherer lediglich mutmaßt, der Rechtsstreit werde verlorengehen.
Kannst du eine Versicherung noch abschließen, wenn der Rechtsstreit bereits begonnen hat?
Versicherungen übernehmen so gut wie nie die Kosten für Fälle, deren Ursprung in der Vergangenheit liegt. Auf den Arbeitsrechtsschutz bezogen heißt das beispielsweise: Liegt dir die Kündigung vor, ist es für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung zu spät. Das gilt auch dann, wenn du noch gar nicht bei einem Rechtsbeistand warst. Darüber hinaus gelten bei den meisten Anbietern Wartezeiten. In der Regel gilt der Versicherungsschutz erst für Fälle, die frühestens drei Monate nach Vertragsschluss entstehen.
Welche ist die beste Rechtsschutzversicherung im Arbeitsrecht?
Diese Frage führt bei einer Online-Recherche vor allem zu einem Ergebnis: Frust! Diverse Versicherer, Vergleichsportale und Medien versprechen, im Handumdrehen die beste Arbeitsrechtsschutz-Versicherung für dich zu finden. Sei es in einem Arbeitsrechtsschutz-Test, einem Rechtsschutzversicherung-Vergleich Arbeitsrecht oder per Online-Rechner. Doch wonach richtet sich das Werturteil „gute Rechtsschutzversicherung“, wenn nicht nach deiner persönlichen Situation? Woher soll das Vergleichsportal wissen, was du brauchst? Und was bedeutet „günstig“ im Vergleich von Preisen und Leistungen?
Arbeitsrechtsschutz ist in aller Regel an eine private Rechtsschutzversicherung gekoppelt. Schon das macht die Suche nach der richtigen Police zu einem komplexen Unterfangen. Lass sich besser persönlich beraten. CLARK steht dir gerne zur Verfügung.
Welche Anbieter sind die Testsieger im Arbeitsrechtsschutz?
Verbraucherzentralen und Wirtschaftsmedien stellen regelmäßig einen Test an und empfehlen bestimmte Tarife. Es kann sich lohnen, die jeweiligen Testsieger genauer unter die Lupe zu nehmen. Keinesfalls solltest du aber der erstbesten Empfehlung folgen. Rechtsschutzversicherungen sind komplexe Produkte, die zur individuellen Situation passen müssen. Am besten suchst du mehrere seriöse Tests und beziehst sie in deine Entscheidung ein.
Worauf solltest du vor Abschluss eines Berufsrechtsschutz achten?
Eine reine Arbeitsrechtsschutzversicherung wirst du als Angestellte:r kaum finden. Vergleiche also bei deiner Online-Recherche private Rechtsschutzversicherungen, die den Berufsrechtsschutz integrieren. Hier eine Übersicht wesentlicher Qualitätskriterien:
Deckungssumme Versicherer übernehmen im Versicherungsfall die Kosten bis zu einer bestimmten Höhe. Diese sogenannte Deckungssumme sollte 500.000 € nicht unterschreiten.
Selbstbeteiligung Wenn du dich an einem Rechtsstreit finanziell beteiligst, sinken deine Beiträge. Der Selbstbehalt gilt pro Fall. Es gibt Policen ohne Selbstbeteiligung. Du solltest deine Entscheidung aber nicht allein davon abhängig machen: Eine gewisse Selbstbeteiligung kann sinnvoll sein.
Wahl des Anwalts oder der Anwältin Manche Anbieter geben vor, an welche Anwält:innen du dich wenden darfst. Möchtest du selbst entscheiden, wähle einen Tarif mit freier Anwaltswahl.
Beratung per Telefon Manche Versicherer bieten Telefonberatung an. Du kannst bestimmte Fragen also bereits klären, bevor du Anwält:innen hinzuziehst. Dazu gehört etwa, ob dein Arbeitgeber dich zu einem Wechsel an einen anderen Standort zwingen darf oder ob dein nicht genommener Urlaub einfach verfällt.
Kündigung durch den Versicherer Versicherer dürfen den Vertrag kündigen, wenn du innerhalb eines Jahres die Kosten zweier Streitfälle decken lässt. Achte darauf, inwieweit die einzelnen Anbieter vertraglich von diesem Recht Gebrauch machen.
Bonus für Schadenfreiheit Manche Versicherer senken die Selbstbeteiligung, wenn du über einen bestimmten Zeitraum keine Leistungen abrufst. Kommt es dann doch einmal zum Rechtsstreit, zahlst du entsprechend weniger hinzu.
Gibt es für den Arbeitsrechtsschutz eine Wartezeit?
In der Regel müssen mindestens 3 Monate vergehen, bis du deinen ersten Rechtsstreit melden kannst. Beginnt die Auseinandersetzung während dieser Wartezeit, besteht kein Versicherungsschutz. Viele Anbieter sehen aber von dieser Klausel ab, wenn du vorher schon bei der Konkurrenz versichert warst: Geht dein Vertrag nahtlos in den anderen über, kann die Wartezeit entfallen. Nahtlos heißt, dass du durchgängig rechtsschutzversichert bist. Wenn dein alter Vertrag am 31. Dezember endet, muss der neue also am 1. Januar beginnen.
Was kostet eine Rechtsschutzversicherung für Arbeitsrecht?
Eine Berufsrechtsschutzversicherung für Angestellte ist Bestandteil einer privaten Rechtsschutzversicherung. Die Kosten hängen unter anderem davon ab
- welche Selbstbeteiligung du wählst,
- ob du nur dich selbst oder zusätzlich eine:n Partner:in/ deine Familie versicherst (Single-Tarif versus Familien-Tarif) und
- ob du außer Berufsrechtsschutz weitere Bausteine zur Basisversicherung hinzufügst (zum Beispiel Verkehrsrecht).
Rechne für einen Single-Tarif mit einer Selbstbeteiligung von 150 € und ohne weitere Rechtsschutz-Module mit einem Jahresbeitrag von 150 bis 200 €.
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