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Das Wichtigste in Kürze
Was ist Wohnrechtsschutz?
Eine Rechtsschutzversicherung für den Bereich Wohnrechtsschutz (auch Mietrechtsschutz oder Immobilienrechtsschutz) trägt die finanziellen Risiken eines Rechtsstreits rund um die Nutzung von Wohnimmobilien. Diesen Wohnrechtsschutz gibt es jeweils für Mieter:innen und Vermieter:innen.
- Der Mietrechtsschutz ist stets Teil einer Privatrechtsschutzversicherung, kann also nicht separat abgeschlossen werden.
- Vermieterrechtsschutz hingegen ist auch als eigenständige Versicherung zu haben.
Ist der Wohnrechtsschutz für Mieter:innen sinnvoll?
Eine Rechtsschutzversicherung ist sinnvoll, um den gesetzlich verankerten Mieterschutz im Zweifel auch wirklich durchzusetzen. Denn manche Vermieter:innen nutzen die angespannte Lage am Immobilienmarkt, um Druck auf dich als Mieter:in auszuüben: Mieten werden ohne echte Gegenleistung erhöht, Betriebsabrechnungen gefälscht, Kündigungen wegen minimaler Versäumnisse ausgesprochen.
Doch wer hilft Mieter:innen gegen solche Schikanen? Mietervereine bieten selten mehr als Beratung, sprich Hilfe zur Selbsthilfe. Und es braucht Nerven aus Stahl, beispielsweise gegen ein gut organisiertes Immobilienunternehmen vorzugehen. Also bleibt im Ernstfall nur Fachanwält:innen. Die Expert:innen kennen die Rechtslage, formulieren die Argumente korrekt, handeln eine außergerichtliche Einigung aus oder vertreten den Mieter oder die Mieterin vor Gericht.
Das alles kostet Geld. Rechnungen über insgesamt mehrere tausend Euro sind keine Seltenheit.
Mit einer Rechtsschutzversicherung, die Mietrechtsschutz abdeckt, bist du abgesichert, wenn es mal Ärger gibt. Sie übernimmt:
- Die Anwalts- und Gerichtskosten bei Rechtsfällen aus dem Bereich Wohnrecht sowie bei Steuerstreitigkeiten
- Kosten für außergerichtliche, anwaltliche Unterstützung (etwa Erledigung der Kommunikation),
- die Kosten für den Rechtsschutz bei Konflikten mit Handwerker:innen, die ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben
Gut zu wissen
Der Mieterschutzbund geht davon aus, dass jede 2. Betriebskostenabrechnung Mängel aufweist. Doch selbst wenn Mieter:innen die Zahlenkolonnen durchschauen, wehren sich nur wenige. Zu groß ist die Sorge, im Streit mit dem Vermieter oder der Vermieterin den Kürzeren zu ziehen.
Warum suchen Mieter:innen rechtlichen Rat?
Der Deutsche Mieterbund (dmb) berichtet, dass das Beratungsinteresse von Mieterinnen und Mietern 2023 weiterhin sehr hoch war. Rund 1 Million Rechtsberatungen haben die Juristinnen und Juristen des dmb durchgeführt. Das beliebteste Thema in den Beratungen war die Betriebskostenabrechnung.
Andere Themen, die die Mieter:innen besprechen wollten, drehten sich um:
- Wohnungsmängel
- Allgemeine Vertragsangelegenheiten
- Mieterhöhungen
- Kündigungen (durch Mietende:n oder Vermietende:n)
- Schönheitsreparaturen
- Eigentümerwechsel
Nützt mir Immobilienrechtsschutz als Eigentümer:in, wenn ich Haus und Grund selbst bewohne?
Auch wenn du Wohneigentum selbst nutzt, kann es zu Streitigkeiten kommen. Vor allem Querelen mit den Nachbar:innen können die Besitzer:innen von Haus und Grund oder die Bewohner:innen einer Eigentumswohnung Nerven und Geld kosten. Aber auch Streit mit dem Finanzamt, der Hausverwaltung oder einem Handwerksbetrieb kann teuer werden. Die Versicherer bieten dir als Eigentümer:in und Nutzer:in einer Wohnimmobilie Tarife an, die dich vor den finanziellen Risiken juristischer Auseinandersetzungen schützen.
Allgemein gilt: Eine Wohnrechtsschutz- oder besser: Immobilienrechtsschutzversicherung muss sich nicht auf Wohnungen und Wohnhäuser beschränken. Du erhältst auch Versicherungsschutz für einen Garten plus Laube, eine Garage, den Stellplatz für ein Kfz und sogar für Solaranlagen.
Rechte wahren
Anwaltskosten, Gerichtskosten und Co. machen einen Rechtsstreit sehr schnell sehr teuer. Sichere dich daher mit einer Rechtsschutzversicherung ab, sodass du entspannt für dein Recht einstehen kannst.
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Hol dir CLARKLeistungen: Welche Kosten trägt die Versicherung?
Die Mietrechtsschutzversicherung übernimmt – je nach Tarif – die Kosten für:
- die Leistungen eines Anwalts oder einer Anwältin
- Mediation als Alternative zum Anwalt oder zur Anwältin
- Gutachten von Expert:innen
- Notarielle Dokumente
- die Befragung von Zeugen oder Zeuginnen
- die Arbeit des Gerichts und den Gerichtsprozess
Die Übernahme der Kosten bei Mietstreitigkeiten ist die wichtigste Leistung einer Rechtsschutzversicherung. Auch Mediationskosten, also die außergerichtliche Klärung von Konflikten, sind in der Regel in jedem Tarif abgedeckt. Das ist logisch, weil dieser Weg der Konfliktlösung oft deutlich günstiger ist als ein langer Prozess vor Gericht.
Solltest du den Prozess gewinnen, muss die Gegenseite die Kosten tragen. Dein Versicherer erhält seinen Einsatz zurück und zahlt dir die Selbstbeteiligung aus, falls eine solche vertraglich vereinbart war. Verlierst du das Verfahren, behält der Versicherer lediglich deine Selbstbeteiligung. Die Kosten der Gegenseite übernimmt er.
Wann greift der Wohnrechtsschutz?
Als Mieter:in profitierst du beispielsweise von einer Rechtsschutzversicherung inklusive Wohnrechtsschutz, wenn:
Was deckt die Mietrechtsschutzversicherung nicht ab?
Eine Mietrechtsschutzversicherung greift nicht in jedem Fall. In diesen Situationen wird sie die Kosten nicht übernehmen:
- wenn der Streit schon vor Beginn deines Vertrags entstand oder während der Wartezeit nach Abschluss.
- wenn dein Fall nur geringe Aussichten für einen Prozesserfolg vor Gericht nur gering sind.
- wenn du den Anwalt oder die Anwältin engagierst, ohne vorher Rücksprache mit der Versicherung zu halten.
Damit du direkt Bescheid weißt, wie gut deine Chancen stehen, bieten die Versicherer eine Erstberatung an. Ein:e Fachanwält:in schaut sich deinen Fall an und gibt dir eine Einschätzung und Tipps für das weitere Vorgehen.
Alternativen zum Wohnrechtsschutz
Anstatt einer Versicherung kannst du auch Mitglied in einem Mieterverein werden. Für etwa 80 € bis 120 € im Jahr bekommst du Unterstützung bei Mietfragen – das ist günstiger als ein Mietrechtsschutz. Allerdings deckt der Verein nur Mietangelegenheiten ab, nicht private Themen.
Falls der Streit vor Gericht landet, sind alle Prozesskosten über den Mieterverein abgedeckt, dank der sogenannten Prozesskostenversicherung.
Was kostet eine Mietrechtsschutzversicherung?
Welche Beiträge die Anbieter berechnen, richtet sich unter anderem danach,
- ob du Versicherungsschutz für dich allein wünschst (Single-Tarif) oder zusätzlich für Partner:in und Kinder (Familien-Tarif),
- welche Bausteine du deiner Rechtsschutzversicherung hinzufügst,
- wie viel du im Versicherungsfall jeweils selbst zahlst (Selbstbehalt),
- ob du die Beiträge monatlich oder jährlich entrichtest und
- wie viel der Versicherer im Ernstfall maximal zahlt (Deckungssumme).
Es gibt noch weitere Kriterien, die deinen Beitrag beeinflussen, etwa den Wohnort. Um dir aber einen Richtwert zu nennen: Eine gute private Rechtsschutzversicherung inklusive Wohnrechtsschutz bekommst du schon ab etwa 150 € im Jahr, wie du in unserem Online-Tarifrechner selbst sehen kannst. Einzeltarife für Vermieter:innen, also ohne die private Basisversicherung, sind ab etwa 150 € jährlich zu haben.
Denke dran: Du kannst den Mietrechtsschutz nicht separat abschließen – er ist nur als Teil der Privatrechtsschutzversicherung erhältlich.
Wie sinnvoll sind Tarife ohne Selbstbeteiligung?
CLARK empfiehlt dir aus zwei Gründen, einen Selbstbehalt pro Fall von 150 € zu akzeptieren, unter Umständen sogar etwas mehr.
- Grund 1: Die meisten Policen gehen von einem gewissen Selbstbehalt aus. Du hast also mehr Auswahl bei den Tarifen. Das ist wichtig, um Preis und Leistung in die richtige Balance zu bringen.
- Grund 2: Eine Rechtsschutzversicherung nutzt kaum jemand alle paar Monate. Deshalb tut ein Selbstbehalt von 150 Euro pro Fall nicht weh, wenn du im Gegenzug jedes Jahr Beiträge sparst.
Worauf sollte ich bei einem Tarif-Vergleich achten?
Als Mieter:in kannst du Wohnungsrechtsschutz ausschließlich zusammen mit einer privaten Rechtsschutzversicherung abschließen. Als Vermieter:in steht es dir frei, den Versicherungsschutz in eine Privatrechtsschutzversicherung zu integrieren oder eine separate Police zu wählen. Zu den wesentlichen Merkmalen von Rechtsschutz-Tarifen gehört:
- Die Selbstbeteiligung pro Rechtsstreit
- Die Deckungssumme, also die maximale Versicherungssumme
- Das Angebot kostenloser telefonischer Beratung zu Versicherungsfällen
- Die Länge der Wartezeit
Tipp: Nützliche Klausel zur umfassenden Absicherung
Wie du weißt, zahlt die Rechtsschutzversicherung nur für Streitfälle, die erst nach deinem Versicherungsabschluss aufgekommen sind. Aber oft lässt es sich gar nicht so einfach bestimmen, wann ein Konflikt seinen Ursprung hatte. Beispiel Mieterhöhung: Begann es erst mit der unverschämten Erhöhung der Miete oder kann man bereits die Unterschrift unter den Mietvertrag als Beginn des Konfliktes ansehen?
Damit du im Ernstfall gute Karten hast, sollte dein Versicherungsvertrag eine Klausel enthalten, die den Verzicht auf die „Einrede der Vorvertraglichkeit“ regelt. Dann muss der Versicherer auch Fälle akzeptieren, bei denen etwa der Vertrag bereits vor Versicherungsabschluss bestanden hat. Allerdings gilt die Vereinbarung nur unter bestimmten Bedingungen – zum Beispiel, wenn dein Rechtschutzvertrag schon mindestens 5 Jahre läuft.
Mietrechtsschutzversicherung ohne Wartezeit? – Gibt es das auch?
In aller Regel kannst du frühestens 3 Monate nach Vertragsschluss erstmals einen Fall über deine Rechtsschutzversicherung abwickeln. Mit dieser Wartezeit schützen sich die Versicherer vor Kund:innen, die nur wegen eines bereits laufenden Streits eine Police abschließen wollen. Von der üblichen Wartezeit weichen manche Versicherer nach oben oder unten ab.
Achte bei deinem Tarif-Vergleich also darauf, ob die Wartezeit über 3 Monate hinausgeht. Für Mieterrechtsschutz ohne Wartezeit beziehungsweise Vermieterrechtsschutz ohne Wartezeit berechnen die meisten Anbieter höhere Beiträge.
Kann ich eine Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit rückwirkend beanspruchen?
Ob deine Police eine Wartezeit vorsieht oder Rechtsschutz ohne Wartezeit besteht, spielt bei dieser Frage keine Rolle. Auch bei sofortigem Rechtsschutz übernehmen die allermeisten Versicherer die Kosten nur, wenn der Rechtsstreit nach Vertragsabschluss beginnt. Liegt der Ursprung des Streits in der Vergangenheit, verweigert die Versicherung die Deckungszusage.
Brauche ich als Vermieter:in Immobilien-Rechtsschutz?
Es erfordert Menschenkenntnis, eine Eigentumswohnung oder Haus an Fremde zu vermieten. Auch wenn du über diese Fähigkeit verfügst: Vertrauen ist gut, Rechtsschutz ist besser. Denn Mieter:innen können zum Albtraum werden, etwa wenn sie die Wohnung verwüsten, die Miete nicht zahlen oder die Hausgemeinschaft terrorisieren.
Wer eine Immobilie vermietet und im Ernstfall nicht auf hohen Kosten sitzenbleiben möchte, sollte also eine Rechtsschutzversicherung mit Vermieterrechtsschutz abschließen. Besonders wichtig ist der Abschluss einer solchen Versicherung, wenn du mehrere Immobilien oder ein Mehrfamilienhaus vermietest. Stell dir vor, du möchtest das Haus modernisieren, die Mieter:innen verbünden sich und stellen die Mietzahlungen ein. Eine solche Situation kann existenzbedrohend werden.
Wann greift der Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutz für Vermieter:innen?
Der Versicherer unterstützt dich vor allem in Streitigkeiten mit Mieter:innen. Je nach Vertrag und Tarif übernimmt er im Versicherungsfall
- die Miete inklusive Nebenkosten, deren Zahlung ein:e Mieter:in verweigert,
- die Betriebskosten und Mietausfälle, falls ein:e Mieter:in die Kündigung ignoriert und in der Wohnung bleibt,
- die Kosten einer Räumung,
- die Kosten einer Renovierung oder gegebenenfalls auch einer Sperrmüllentsorgung und
- die Kosten für Reparaturen an beschädigtem Inventar oder den Ersatz gestohlener Einrichtungsgegenstände.
Auch wenn der Mieter oder die Mieterin Ansprüche bestreitet, die du als Vermieter:in geltend machst, greift die Versicherung. Sie streckt bis zur Hälfte des Streitwerts vor, allerdings unter Vorbehalt. Du musst innerhalb einer bestimmten Frist nachweisen, dass deine Ansprüche zu Recht bestehen.
Genieße ich als Vermieter:in auch Versicherungsschutz im Streit mit dem Finanzamt?
Der Vermieterrechtsschutz schließt in den meisten Tarifen auch Steuer-Rechtsschutz ein. Setzt das Finanzamt beispielsweise die Grundsteuer zu hoch an, informierst du den Versicherer, beauftragst nach Deckungszusage eine:n Anwält:in und die Sache wird geregelt.
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