Die wichtigste Berufsversicherung für Grafikdesigner, Mediengestalter und Webdesigner. Warum du sie brauchst, was sie kostet und wie sie dich schützt.
Als Grafiker, Mediengestalter oder Webdesigner bist du dafür verantwortlich, dass die Produkte anderer gut aussehen. Doch auch bei größter Sorgfalt kann etwas schiefgehen: Das Veranstaltungsdatum der Broschüre stimmt nicht, das Logo des Auftraggebers ist spiegelverkehrt eingesetzt oder die Website stundenlang nicht erreichbar.
Wenn dir diese Fehler unterlaufen, musst du für sie aufkommen. Doch ein eiliger Nachdruck oder Schadensersatz für entgangene Verkäufe können teuer werden. Wenn du angestellt bist, zum Beispiel bei einer Werbeagentur, bezahlt dein Arbeitgeber diese Kosten. Wenn du selbstständig bist, musst du die Kosten selbst übernehmen. Damit nicht schon ein kleiner Fehler deine Existenz bedroht, schützt dich als Freiberufler eine Berufshaftpflichtversicherung.
Diese Versicherung springt ein, wenn du aufgrund eines beruflichen Fehlers für die Schäden anderer aufkommen musst. Sie überprüft zunächst, ob ein Fehler vorliegt, und welchen Schaden dein Kunde hatte. Wenn die Forderung der anderen Seite berechtigt, also beispielsweise das Datum in der Broschüre wirklich falsch ist, übernimmt sie die Kosten, um den Schaden zu beheben. Sollte es sich um unberechtigte Ansprüche handeln, wehrt sie die Forderung ab, notfalls vor Gericht. Dies wird als passiver Rechtsschutz bezeichnet.
Einige Tarife decken nur echte Vermögensschäden ab, also direkte finanzielle Schäden wie beispielsweise die Kosten für den Nachdruck der Broschüre. Auch entgangene Einnahmen wegen einer nicht erreichbaren Website zählen als Vermögensschaden. Doch eine reine Vermögensschadenhaftpflicht reicht nicht immer aus. Eine gute Berufshaftpflichtversicherung umfasst auch Personen- oder Sachschäden. Schließlich kann ein Kunde in deinem Büro über ein Kabel stolpern und sich verletzen. Sachschäden können beispielsweise entstehen, wenn Drohnen für Luftaufnahmen eingesetzt werden.
Eine Berufshaftpflichtversicherung ist immer sinnvoll, wenn du durch einen Fehler im Beruf Schaden anrichten kannst. Eine Pflichtversicherung ist sie für Mediengestalter, Webdesigner, Grafiker und andere Kreative nicht. Als Angestellter bist du über deinen Arbeitgeber versichert. Als Freiberufler hast du jedoch die Verantwortung, dich selbst um einen passenden Versicherungsschutz zu kümmern.
Du solltest also ehrlich deine eigenen Risiken und Finanzen einschätzen. Könntest du es dir leisten, die Kosten zu übernehmen, die im schlimmsten Fall auf dich zukämen? Oder würde es deine berufliche Existenz gefährden? In vielen Fällen ist es sinnvoll, wenigstens eine Vermögensschadenhaftpflicht abzuschließen.
Eine Berufshaftpflichtversicherung, die Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdeckt, gibt es für viele Berufe. Einige Haftpflichtversicherungen sind jedoch auf Kreative wie Mediengestalter oder Webdesigner und ihre Risiken spezialisiert. Sie werden von den Anbietern auch Media- oder IT-Haftpflichtversicherungen genannt.
Sie greifen, wenn versehentlich die falsche Datei in Druck gegeben wird, der Warenkorb eines Online-Shops stundenlang nicht erreichbar war oder sich ein Rechteinhaber über die Verwendung eines Schriftfonts beschwert. Bei einigen Angeboten musst du jede Tätigkeit genau angeben. Andere Versicherer verwenden offenere Formulierungen oder bieten eine sogenannte All-Risk-Versicherung an. Diese deckt alle passenden und überschneidenden Tätigkeiten ab. So greift sie zum Beispiel auch, wenn du neben dem Grafikdesign als Coach oder PR-Berater arbeitest.
Nicht jede berufliche Haftpflichtversicherung umfasst auch Eigenschäden, also Schäden auf deiner Seite. Manche Tarife schließen Eigenschäden explizit aus, andere decken auch einen beschädigten Computer oder den Vertragsrücktritt eines Auftraggebers ab.
Der wichtigste Unterschied zwischen einer herkömmlichen und einer speziellen Berufshaftpflichtversicherung für Grafikdesigner ist die Abdeckung der Rechtsverletzungen. Es ist leicht, gegen Urheber-, Marken-, Persönlichkeits- oder Lizenzrechte zu verstoßen. Auch, wenn du sorgfältig arbeitest, kann etwas schiefgehen. Nicht alle Stockfotos sind mit der richtigen Lizenzangabe versehen, und nicht alle dort abgebildeten Personen haben in die Verwendung der Fotos eingewilligt. Und schon flattert dir eine Abmahnung ins Haus, weil du dieses eine Bild für einen Auftraggeber oder die eigene Website benutzt hast.
Eine auf deine Branche zugeschnittene Berufshaftpflicht versichert auch diese beruflichen Risiken. Das bedeutet, sie übernimmt bei Rechtsverletzungen die Kosten des entstandenen Schadens und bei Bedarf auch die Verhandlungen mit der Gegenseite. Besonders beim Urheberrecht zeigt sich der Vorteil eines passiven Rechtsschutzes. Die Überprüfung einer möglichen Rechtsverletzung ist zeitintensiv und aufwändig. Da ist es gut, wenn du sie Experten überlassen kannst.
Auch bei versehentlichen Verstößen gegen das Marken- oder Datenschutzrecht schützt dich eine auf die Branche zugeschnittene Berufshaftpflicht. Sie umfasst zudem einen internationalen Geltungsbereich. Selbst wenn deine Kunden in der gleichen Stadt wohnen wie du, sind die Ergebnisse deiner Arbeit möglicherweise online abrufbar. Entsprechend international sollte auch der Geltungsbereich deiner Versicherung sein, nicht nur im IT-Bereich.
Die Versicherungskosten sind unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem dein Tätigkeitsbereich, dein Jahresumsatz und der Geltungsbereich der Versicherung. Auch die Größe deines Unternehmens spielt eine Rolle. Arbeitest du allein? Leitest du eine Werbeagentur mit 30 Angestellten oder ein Zwei-Personen-Start-up? Soll die Versicherung freie Mitarbeiter, Volontäre und Praktikanten abdecken? Bist du Teil einer GbR und willst für diese einen Versicherungsschutz abschließen? Oder bist du nebenberuflich Freelancer?
Die Beitragshöhe wird außerdem von der Selbstbeteiligung und der Versicherungssumme beeinflusst. Die Selbstbeteiligung legt fest, welche Summe du im Schadensfall selbst übernimmst. Die Versicherungssumme gibt an, wie viel die Versicherung im Schadensfall zahlt. Eine höhere Deckungssumme bedeutet natürlich höhere Versicherungsbeiträge. Dennoch solltest du die Versicherungssumme nicht zu niedrig ansetzen: Gerade Rechtsverletzungen können teuer werden. Die meisten Anbieter setzen die Deckungssumme zwischen 250.000 und mehreren Millionen Euro an.
Die Versicherungsbeiträge sind selbstverständlich deutlich niedriger. Oft bieten Versicherer Rabatte an, beispielsweise für Existenzgründer, Berufseinsteiger und Start-ups. Aber auch sonst muss eine Berufshaftpflichtversicherung nicht teuer sein. Als Kleinunternehmer kannst du dich schon für wenige Euro im Monat versichern. Die Versicherungsbeiträge kannst du von der Steuer absetzen. Schließlich handelt sich bei ihnen um Ausgaben, die für den Fortbestand deines Unternehmens wichtig sind. Denk deshalb daran, die Zahlungsbelege für die Steuererklärung aufzuheben. Die CLARK-App hilft dir dabei.
Spezialisierte Versicherer bieten ihre Versicherungen oft im Baukasten-System an. Damit kannst du deine berufliche Haftpflicht um verschiedene Zusätze erweitern. Es ist fast immer günstiger, eine bestehende Versicherung zu erweitern, als mehrere einzelne abzuschließen. Doch welche dieser Erweiterungen sind überhaupt sinnvoll? Wenn du eine reine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung hast, kann eine Betriebshaftpflichtversicherung sinnvoll sein. So deckst du weitere Schadensarten ab, beispielsweise, wenn du Kunden im eigenen Büro empfängst. Schließlich kann es sein, dass der Kunde stolpert und sich verletzt.
Für deine Arbeit brauchst du Computer, Programme und Daten. Auch sie kannst du absichern. Dafür werden oft Erweiterungen für die Berufshaftpflicht angeboten. Sie enthalten beispielsweise einen Cyberschutz für den Fall eines Hackerangriffs oder Datenverlustes. Der Schutz sensibler Kundendaten ist oft inbegriffen. Oft wird eine Kombination aus einer beruflichen und privaten Haftpflichtversicherung angeboten. Diese Kombitarife sind in der Regel günstiger, als zwei einzelne Versicherungen abzuschließen. Allerdings kannst du die beiden Teilversicherungen oft nicht einzeln kündigen. Außerdem ist es nicht immer möglich, sie von der Steuer abzusetzen.
Selbstverständlich kannst du die Versicherung innerhalb der Kündigungsfristen kündigen. Jedoch erlischt dann dein Versicherungsschutz. Du solltest also nur kündigen, wenn du nicht länger als Freiberufler tätig bist oder du deinen Versicherer wechseln willst. In beiden Fällen unterstützen dich unsere CLARK-Experten gern.
Die Berufshaftpflichtversicherung ist die wichtigste Absicherung deiner beruflichen Existenz. Schließlich kann immer mal etwas schiefgehen. Damit dich deine Versicherung wirklich schützt, sollte sie zu dir und deiner individuellen Tätigkeit passen. Darum solltest du sie sorgfältig aussuchen.
Portale und Online-Rechner helfen dir, die verschiedenen Versicherungsangebote zu vergleichen. Allerdings nennen die Versicherer ihre Angebote unterschiedlich: Beispielsweise wird die Berufshaftpflichtversicherung einer bestimmten Branche "Media-Haftpflichtversicherung" oder "IT-Haftpflicht" genannt. Um schneller und stressfreier eine passende Versicherung zu finden, lohnt sich eine persönliche Beratung.
Unsere CLARK-Experten stehen dir gern zur Seite. Sie beantworten deine Fragen und helfen dir, deine Berufshaftpflicht individuell für dich und deine Bedürfnisse anzupassen. So kannst du dich in Ruhe um Bilder, Grafiken und Corporate Identities kümmern können, ohne Sorge vor Missgeschicken und Abmahnungen.
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