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Rechtsschutz­­­versicherung: Zahlt sie auch bei Scheidung?

  • Scheidungen sind oft eine teure und langwierige Angelegenheit
  • Die Rechtsschutz­versicherer scheuen dieses Risiko
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  • Das Eherecht und vor allem die darin enthaltene Frage nach Scheidungskonflikten sind nicht Bestandteil des Rechtsschutzes der privaten Rechtsschutz­versicherung.
  • Scheidungskonflikte können langwierig und teuer sein – die Kosten für Anwalt und Gericht trägst du selbst.
  • Eine Mediation wird von der Rechtsschutz­versicherung übernommen und kann einen Scheidungskonflikt vergleichsweise schnell und kostengünstig lösen.

Scheidungen im Familienrecht

Scheidungen sind Bestandteil des Familienrechts. Hier musst du allerdings 2 Dinge klar unterscheiden:

Du kannst deine Familie im Rahmen einer privaten Rechtsschutz­­versicherung mitversichern. Wähle einfach im Online-Tarifrechner die Option “Familie” und du bekommst eine Liste mit passenden Rechtsschutz-Familientarifen.

Du hast jedoch innerhalb des Leistungsumfangs dieses Rechtsschutzes nahezu keinerlei Anspruch auf Kostenübernahme in familienrechtlichen Angelegenheiten. Bei diesbezüglichen Streitigkeiten wird lediglich die Erstberatung durch einen Anwalt oder eine Anwältin versichert. Bei einem Prozess musst du für die Anwalts- oder die Gerichtskosten selbst aufkommen.

Ist Scheidung im Privatrechtsschutz abgesichert?

Die Scheidung einer Ehe kommt im Vergleich mit anderen Rechtsfällen verhältnismäßig häufig vor: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 137.000 Ehen gerichtlich geschieden. Für eine Rechtsschutz­­versicherung bedeutet es ein hohes finanzielles Risiko, ein Ehepaar als Versicherungsnehmer unter Vertrag zu nehmen, da die Trennung einer Ehe im Vergleich zu anderen Rechtsfällen häufig vorkommt. Ein Scheidungsverfahren kann sich zudem als langwierig und komplex erweisen.

Abgesehen vom formalen richterlichen Akt der Ehescheidung sind viele weitere Fragen damit verbunden, die lange und aufwendige Streitigkeiten nach sich ziehen können: Die Klärung des Unterhalts, die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens sowie im Fall von Kindern die Klärung von Sorge- und Umgangsrecht. Die Summen, um die gestritten wird, können je nach Einkommen und Vermögen hoch ausfallen.

Zudem werden emotional aufgeladene Scheidungskonflikte häufig erbittert und unnachgiebig geführt und treiben Anwalts- und Gerichtskosten ist die Höhe. Nichts davon ist innerhalb der Rechtsschutz­­versicherung versichert.

Die Bausteine in der Rechtsschutz­versicherung

Eine private Rechtsschutz­­versicherung deckt viele Bereiche deines täglichen Lebens ab und soll für dich und deine Familie einen umfassenden Rechtsschutz bieten. Gewöhnlich übernehmen Versicherungen in einem grundlegenden Vertrag folgende Bereiche:

  • Vertragsstreitigkeiten bei Käufen
  • Schadensersatzfälle sowie 
  • Konflikte mit Ämtern und im Sozialbereich (z. B. Krankenkasse). 

Eheleute sind dabei meist gemeinsam versichert, auch Kinder der Ehepartner sind mit abgedeckt.
Zudem lassen sich generell bei Rechtsschutz­­versicherungen Zusatzmodule zum normalen Privattarif hinzubuchen, die je nach Lebens- und Arbeitssituation für dich sinnvoll sein können und etwaige Kosten übernehmen: Mietrechtsschutz, Berufsrechtsschutz für Selbstständige, Arbeitsrechtsschutz oder Verkehrsrechtsschutz usw. Dieses Bausteinsystem soll dir den zusätzlichen Versicherungsschutz liefern, den du benötigst, während du auf nicht benötigte Bausteine und deren Kosten verzichten kannst.

Nutze unseren Online-Tarifvergleich und schau dir an, was dit eine Rechtsschutz­versicherung bieten kann. Jetzt versichern kann sich später auszahlen – nämlich, wenn ein Streit beginnt und vor Gericht endet.

Gibt es Zusatzbausteine beim Familienrecht?

Zu den familiären Angelegenheiten im Rechtsschutz gehören typischerweise Themen wie Eheschließung, Scheidung, Unterhalt sowie Fragen zu Vormundschaft und Vaterschaft. Leider gibt es für diesen Bereich, also für das Familienrecht, normalerweise keine zusätzlichen Bausteine, die du zu deiner Rechtsschutz­versicherung hinzufügen kannst.

Die Rechtsschutz­versicherung bietet in diesen Fällen in erster Linie eine juristische Erstberatung an. Das bedeutet, dass du eine erste Einschätzung deiner rechtlichen Situation bekommst – meist bis zu einem Betrag von 250 €. Weitere Anwalts- oder Gerichtskosten werden in der Regel nicht übernommen.

Das hat auch seinen Grund: Scheidungen und andere familiäre Angelegenheiten sind für Versicherer schwer kalkulierbar und können immens teuer werden. Hinzu kommt, die hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Rechtsfall eintritt. Jede Ehe kann enden.

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Welche Leistungen bietet eine Rechtsschutz­versicherung bei Scheidung?

Die meisten Versicherer übernehmen – wie schon gesagt – zumindest die Kosten für eine erste Beratung durch einen Anwalt oder eine Anwältin. Das hilft dir dabei, die Situation rechtlich besser einzuschätzen. Doch wenn es darüber hinaus geht, wie etwa weitere Anwaltsarbeit oder Gerichtsverhandlungen, sind die Leistungen oft begrenzt.

Viele Versicherer bieten jedoch Mediation an, um Konflikte außergerichtlich zu lösen. Das kann die Scheidung günstiger und weniger stressig machen. Je nach Tarif werden für die Mediation zwischen 3.000 € und 6.000 € erstattet.

Anwaltskosten, die über die Erstberatung hinausgehen, sind selten vollständig abgedeckt. Oft übernimmt die Versicherung in solchen Fällen nur 1.000 € bis 2.000 €, was für das Prüfen von Dokumenten oder das Aufsetzen von Schreiben ausreichen kann.

Gibt es spezielle Tarife für Eherechtsschutz?

Aktuell ist die Arag der einzige Anbieter in Deutschland, der derzeit einen speziellen Eherechtsschutz anbietet, den du als Zusatzbaustein hinzubuchen kannst. In diesem Rahmen zahlt sie auch Kosten Gerichtskosten bis zu einer maximalen Höhe von 30.000 €. Allerdings sind diese Zusagen an bestimmte Voraussetzungen gebunden, etwa eine längere Wartezeit.

Der zubuchbare Eherechtsschutz

Die ARAG ist derzeit der einzige Versicherer, der einen speziellen Eherechtsschutz als Zusatzmodul zur privaten Rechtsschutz­versicherung anbietet. Dieses Modul deckt die rechtlichen Fragen ab, die bei einer Scheidung, beim Getrenntleben und den daraus resultierenden Streitigkeiten entstehen.

Wie bereits erwähnt, kann die Auflösung einer Ehe viele Konflikte nach sich ziehen – vor allem, wenn es um Vermögensaufteilung, Unterhalt oder das Sorgerecht für Kinder geht. Solche Konflikte sind oft emotional aufgeladen und können sich lange hinziehen.

Die ARAG möchte genau diese Streitpunkte mit ihrem besonderen Eherechtsschutz absichern. Bevor du dich für diesen Zusatz entscheidest, lohnt sich jedoch ein genauer Blick: Auch die ARAG trägt ein hohes finanzielles Risiko bei Scheidungen, weshalb der Schutz an einige Einschränkungen gebunden ist.

  • Du und dein:e Ehepartner:in müsst den Eherechtsschutz als Zusatz zur privaten Rechtsschutz­versicherung (im Familientarif) abschließen.
  • Erst nach einer Wartezeit von 3 Jahren habt ihr Anspruch auf die Leistungen.
  • Trotz der vielen Konflikte, die bei einer Scheidung entstehen können, liegt die maximale Deckungssumme bei 30.000 € – und das gilt für euch beide zusammen. Bei einem langen Verfahren mit vielen Streitpunkten reicht dieser Betrag oft nur als Grundabsicherung, da Gerichts- und Anwaltskosten schnell darüber hinausgehen können.

Wichtig: Der Unterhaltsstreit ist in diesem Eherechtsschutz der ARAG nicht enthalten. Dafür gibt es ein weiteres Zusatzmodul, das erst nach einem Jahr greift. Bestehende oder bald anstehende Unterhaltskonflikte sind also nicht abgedeckt. Außerdem kommen durch dieses Modul zusätzliche Kosten auf dich zu.

Was kostet eine Privatrechtsschutz­versicherung mit Scheidungsrechtsschutz?

Während der Eherechtsschutz mit ca. 12 € monatlich zusätzlich zu Buche schlägt, kostet der Rechtsschutz in Bezug auf den Unterhalt weitere ca. 9 € pro Monat.

Mit dem Online-Rechner des Anbieters haben wir einmal eine Beispielrechnung durchgeführt. Unser Musterkunde ist ein 40-jähriger Angestellter, der sich für einen Komfort-Tarif (Familie) entscheidet, mit 150 € Selbstbeteiligung und monatlicher Zahlung. Die Kosten sehen dann so aus:

  • Private Rechtsschutz­versicherung Komfort (Familie): 44 €
  • Baustein Unterhalts-Rechtsschutz: 9 €
  • Baustein Eherecht: 12 €
  • Monatlicher Betrag: 64 €
  • Kosten pro Jahr: 768 €
  • Kosten nach 3 Jahren (Wartezeit): 2.304 €

Du musst also rund 2.300 € investieren, bevor du an die Leistungen im Scheidungsfall denken kannst. Die Zusatzbausteine erhöhen deine jährlichen Ausgaben für die Versicherung um mehr als 200 €.

Andere Option: Mediation bei einer Scheidung

Scheidungen können langwierig sein und viele Streitpunkte mit sich bringen, was die Anwalts- und Gerichtskosten in die Höhe treibt. Da die meisten Rechtsschutz­versicherungen nur die Erstberatung durch eine:n Anwält:in abdecken und es kaum Zusatzmodule für Prozesskosten bei Scheidungen oder Unterhaltskonflikten gibt, ist Mediation eine empfehlenswerte Alternative.

Mediation als außergerichtliche Lösung hilft, teure und langwierige Rechtsstreitigkeiten über mehrere Instanzen zu vermeiden. Durch einen neutralen Mediator oder eine Mediatorin lässt sich oft ein schneller und kostengünstiger Ausgleich zwischen den Parteien finden.

Besonders wichtig ist Mediation, wenn es bei der Scheidung um das Sorge- oder Umgangsrecht für gemeinsame Kinder geht. Hier kann dieses Verfahren helfen, die Familie vor belastenden, unüberbrückbaren Differenzen zu schützen, die das zukünftige Leben für Eltern und Kinder erschweren.

Denke daran: Scheidungen sind selten angenehm – und oft nicht im Leistungsumfang einer privaten Rechtsschutz­versicherung enthalten. Die Kosten für Anwält:in und Gericht trägst du daher in der Regel selbst. Aber die Mediation wird von der Rechtsschutz­versicherung übernommen und kann den Scheidungsprozess schneller und günstiger zum Abschluss bringen.

Wenn der Streit nach der Scheidung nicht vorbei ist

Auch nach der Scheidung kann es mit dem Ex-Partner noch ordentlich krachen. Hier sind 3 Beispiele aus der Rechtsprechung, die zeigen, wie Gerichte sich nach der Trennung mit Ex-Partnern auseinandersetzen müssen:

Wer bekommt den Hund?

Streitfragen zum Thema Haustier und wer das Haustier nach der Trennung behalten darf, landen öfter vor Gericht – wie auch beim Oberlandesgericht Stuttgart. Hier wollte die Ex-Frau den Hund zurück, den sie als ihr Eigentum betrachtete. Doch der Abgabevertrag des Tierhilfevereins bewies, dass der Hund dem Ex-Mann gehörte. Da das Tier vor der Heirat angeschafft wurde, zählte es nicht zu den gemeinsam zu verteilenden Gegenständen (Az. 18 UF 57/19).

Geht eine Scheidung vor Ablauf des Trennungsjahrs?

Nach § 1565 Abs. 2 BGB kann eine Ehe vor Ablauf des Trennungsjahres geschieden werden, wenn eine unzumutbare Härte vorliegt. Das Oberlandesgericht Oldenburg entschied, dass dies bei einer Frau der Fall war, die von ihrem Mann körperlich misshandelt und schwer beleidigt wurde. Die Frau war psychisch am Ende, und auch die Kinder unterstützten ihre Aussage. Das Gericht befand, dass ein weiteres Zusammenleben unzumutbar war (Az. 4 UF 44/18).

Wie lange gilt ein gemeinsames Testament?

Ein Ehepaar hatte einander in einem gemeinsamen Testament abgesichert. Nach der Trennung setzte der Mann ein neues Testament auf, in dem seine Adoptivtochter als Alleinerbin eingesetzt wurde. Nachdem die Scheidung eingereicht und vom Mann bestätigt wurde, starb er. Das Oberlandesgericht Oldenburg entschied, dass das ursprüngliche Testament ungültig war, da die Scheidung schon zugestimmt worden war und die Ehe als gescheitert galt (Az. 3 W 71/18).

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