Kredit – Selbstständige

So erhältst du als Selbstständiger einen Kredit

Du bist selbstständig und benötigst einen Kredit? Hier erfährst du, ob und unter welchen Voraussetzungen du dein Business per Kredit finanzieren kannst.
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Das Wichtigste in Kürze

Für Selbstständige und Freiberufler kann es unter Umständen schwierig sein, von der Bank einen Kredit zu erhalten. Ihr Einkommen ist oft nicht sicher und somit genügt ihre Bonität meist nicht den Ansprüchen der Kreditgeber. Allerdings sind es gerade Selbständige, die in vielen Situationen einen Kredit für ihr Unternehmen benötigen, insbesondere in der Gründungsphase oder zur Überbrückung von „Durststrecken“. Umso wichtiger ist es, dass du dich einmal intensiv mit deinen Möglichkeiten auseinandersetzt, um trotzdem eine passgenaue Finanzierung zu erhalten.

  1. Prinzipiell können Selbstständige einen klassischen Kredit aufnehmen, sei es für berufliche oder private Zwecke.
  2. Da sie kein sicheres Einkommen haben, müssen sie dem Kreditgeber aber andere Sicherheiten bieten.
  3. Für Selbstständige gibt es außerdem Alternativen zur Bank, beispielsweise den Kredit vom Staat, welche andere Voraussetzungen erfordern.

Kredite für Selbstständige – wo liegt das Problem?

Diese Voraussetzungen gelten normalerweise für Darlehen

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Arten von Krediten, beispielsweise den Ratenkredit, die Baufinanzierung, den Dispo-Kredit, den KfW-Kredit, den Peer-to-Peer-Kredit oder den Kredit ohne Schufa. Damit ist die Liste an Beispielen noch lange nicht zu Ende. Die meisten dieser Kredite werden von Banken vergeben und genau darin liegt für Selbstständige das Problem. Denn eine Bank stellt hohe Anforderungen, wenn es um die Bonität und Sicherheiten des Kreditnehmers geht. Ein sicheres Einkommen, wie es Angestellte oder (besser noch) Beamte haben, ist dabei eine Grundvoraussetzung. Bei Selbstständigen fehlt dieses allerdings, denn sie können zwar ein höheres Einkommen haben als der Durchschnitt, jedoch lässt sich dieses niemals mit Garantie kalkulieren. Somit offeriert sie Selbständigen oft keinen Kredit, schlechte Konditionen oder nur eine kleine Kreditsumme, welche für die geplante Investition nicht ausreicht. Zudem werden viele weitere Faktoren berücksichtigt, wenn es um die Entscheidung der Bank für oder gegen ein Darlehen geht:

  • Bonität
  • Schufa-Score
  • Alter
  • Wohnort
  • Sicherheiten

Normalerweise dient der Arbeitsvertrag selbst als (die wichtigste) Sicherheit bei der Kreditvergabe. Dies erklärt, weshalb Selbstständige und Freiberufler oftmals Schwierigkeiten haben, von der Bank einen Kredit in ausreichender Höhe zu erhalten. Das gilt sowohl für einen Privatkredit als auch für einen Unternehmenskredit.

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Bekommen Selbstständige trotzdem einen Kredit – und wie?

In der Selbstständigkeit ist es für dich somit die beste Wahl, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und kein Fremdkapital beantragen zu müssen. Allerdings ist das nicht immer möglich, wie unlängst die Corona-Krise bewiesen hat. Es kann also immer passieren, dass du in einen finanziellen Engpass kommst und ein Darlehen als Überbrückung brauchst. Aber auch für private Anschaffungen wie einen Hauskauf kann es sein, dass du auf einen Kredit angewiesen bist. Hier kommt jedoch die gute Nachricht: Es ist durchaus möglich, als Selbstständiger oder Freiberufler eine Finanzierung von der Hausbank oder durch einen alternativen Kreditgeber zu erhalten. Wenn du den klassischen Weg über die Bank gehen möchtest, sind dabei die Sicherheiten ein wichtiges Stichwort. Du musst der Bank also zusätzliche Sicherheiten bieten, die dein fehlendes „sicheres“ Einkommen aufwiegen. Infrage kommen hierfür zum Beispiel

  • Personalsicherheiten im Sinne einer Bürgschaft beziehungsweise eines zweiten Kreditnehmers oder
  • Sachsicherheiten wie eine Grundschuld beziehungsweise eine Sicherheitsübereignung.

Hilfreich ist zudem ein möglichst hoher Eigenkapitalanteil. Neben deinem Bankvermögen zählen dazu unter anderem abbezahlte Immobilien, Edelmetalle oder Wertpapiere. Natürlich musst du all diese Sicherheiten entsprechend nachweisen können. Zudem brauchst du weitere Dokumente für das Beratungsgespräch bei der Bank:

  • Nachweise über Immobilien
  • Einkommensteuerbescheide der letzten Jahre
  • Nachweise über regelmäßige (weitere) Einkünfte
  • Nachweise über regelmäßige Ausgaben
  • Informationen zu Bankkonten, Wertpapieren & Co
  • Gewinn- und Verlustbilanz
  • Betriebswirtschaftliche Auswertung

Bist du noch Existenzgründer, also in der Anfangsphase deines Unternehmens, verlangen die Kreditgeber in vielen Fällen einen Businessplan. Als Faustregel für Selbstständige und Freiberufler gilt somit: Je mehr Sicherheiten du bieten kanst, desto bessere Chancen auf einen Kredit genießt du – und das zu besseren Konditionen. Trotzdem kann es sein, dass du kein Fremdkapital erhältst oder das Geld nicht ausreicht. Zudem vergeben Banken an Selbständige oft nur zweckgebundene Kredite für ihr Unternehmen, jedoch keine privaten oder Immobilienfinanzierungen.

Zusammenfassung

  • Prinzipiell ist es für Selbstständige und Freiberufler möglich, eine klassische Finanzierung von der Bank für private oder berufliche Einsatzzwecke zu erhalten.
  • Allerdings fehlt es ihnen oft an Sicherheiten, da sie kein festes Einkommen vorweisen können.
  • Wichtig ist dann, dass du alternative Sicherheiten vorlegen kannst – zusätzlich zu den erforderlichen Unterlagen.
  • Eine Garantie, dass du überhaupt einen Kredit erhältst oder zu Top-Konditionen, gibt es dennoch nicht.

Alternative Möglichkeiten für Selbständige

Kreditbesicherung für Selbständige durch eine Bürgschaftsbank

Wenn du von der Bank nicht deinen Wunschkredit erhalten hast, gibt es für dich also zwei Möglichkeiten: Entweder du suchst nach weiteren Kreditsicherheiten oder nach Alternativen für eine Finanzierung. Im ersten Fall kannst du dich eventuell an eine Bürgschaftsbank wenden. Diese bürgt für deinen Kredit. Das bedeutet: Wenn du dein Darlehen nicht zurückzahlen kannst, holt sich der Kreditgeber sein Geld von der Bürgschaftsbank. Vor allem für klassische Banken und Sparkassen, aber auch für viele weitere Finanzierungsinstitute, wird diese Kreditbesicherung durch eine Bürgschaftsbank als vollwertige Kreditsicherheit anerkannt. Eine solche Bürgschaft kannst du über deine Hausbank beantragen, sodass es sinnvoll ist, hier ein persönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren. Es gibt aber auch spezielle Angebote für Existenzgründer, um eine solche Kreditbesicherung zu erhalten.

Kredit ohne Schufa und Bonitätsprüfung aufnehmen

Weiterhin gibt es Möglichkeiten für Freiberufler und Selbstständige, um ohne Kreditbesicherung, Bonitätsprüfung, Schufa-Auskunft etc. an einen Kredit zu kommen. Einige Banken haben diesbezüglich immer wieder Aktionen, die du auf einem Online-Kreditmarktplatz recherchieren kannst. Per Online-Antrag kannst du diese beantragen und häufig ist das Geld schon kurze Zeit später auf deinem Konto. Doch Vorsicht: Nicht alle dieser Online-Plattformen sind seriös. Zudem gibt es solche „Schufa-neutralen“ Kredite oft nur mit einer geringen Kreditsumme. Diese reicht also lediglich aus, um kurzfristig deine finanzielle Situation zu verbessern. Der Vorteil solcher Kredite liegt aber darin, dass du diese in der Regel zur freien Verwendung erhältst, also sowohl für private als auch für geschäftliche Zwecke nutzen darfst.

Private „Peer-to-Peer“-Kredite für Selbständige und Freiberufler

Brauchst du hingegen einen langfristigen Kredit oder eine höhere Kreditsumme, kannst du dich als selbständiger Kreditnehmer auch an private Kreditgeber wenden – denn die Banken sind längst nicht mehr die einzigen Anlaufstellen, die dir Geld leihen. Auch hier gilt zwar: ‚Vorsicht vor unseriösen Angeboten‘, doch Kredite „von privat“ werden immer mehr zur Normalität, vor allem für Freiberufler und Selbstständige. Schließlich handelt es sich um eine Win-Win-Situation: Du erhältst das benötigte Geld und der Kreditgeber hat durch den Zins eine attraktive Geldanlage. Vor allem angesichts der aktuell so günstigen Zinsen, ist das für beide Seiten ein gutes Geschäft. Doch wie kommst du an einen günstigen Kredit „von privat“?

Der erste Schritt besteht in einer Online-Recherche. Hierbei kannst du nach Darlehen von nur einem Geldgeber suchen. Einfacher ist es jedoch, das sogenannte Crowdlending zu nutzen. Dabei setzt sich die Kreditsumme aus vielen kleinen Beträgen unterschiedlicher privater Anleger zusammen, sodass sich diese auch das Risiko teilen. Du profitierst somit in vielerlei Hinsicht:

  • niedrige Zinsen für die Finanzierung
  • höhere Chancen auf ein Darlehen
  • Ratenkredite auch für kleine Unternehmen
  • Finanzierungsmöglichkeiten trotz negativer Schufa
  • kein Bedarf an weiteren Sicherheiten
  • Finanzierung auch ohne zweiten Kreditnehmer

Selbst bei privaten Geldgebern gibt es jedoch keine Garantie auf eine Kreditzusage. Sinnvoll ist es trotzdem, entsprechende Crowdlending-Plattformen zu recherchieren und dort dein Glück zu versuchen, vor allem bei schlechter Bonität, sodass du keinen normalen Ratenkredit erhältst. Während mittelständische Unternehmen und große Unternehmen also bei Banken gute Chancen haben, kann der „P2P“-Kredit für Selbstständige und Freiberufler die erfolgversprechendere Alternative sein.

Der KfW-Kredit (nicht nur) für Existenzgründer

Existenzgründer, aber auch etablierte Selbstständige und Freiberufler, haben außerdem in vielen Fällen Anspruch auf einen KfW-Unternehmerkredit beziehungsweise ERP-Gründerkredit. Es handelt sich um spezielle Förderbanken, die sozusagen indirekt einen Kredit direkt vom Staat geben. Hinzu kommen Möglichkeiten, direkt vom Staat einen solchen Kredit zu erhalten. Nicht alle dieser Darlehen müssen (vollständig) zurückgezahlt werden – es handelt sich also teilweise um Zuschüsse. Bei diesen Förderprogrammen profitierst du außerdem von Top-Zinsen und überschaubaren monatlichen Raten. Manchmal bist du sogar trotz negativem Schufa-Eintrag förderfähig. Das gilt vor allem für selbständige Kreditnehmer, aber auch für Freiberufler und mittlere Unternehmen. Es ist somit durchaus sinnvoll, dich bei der KfW Bank sowie weiteren Fördermittelgebern über deine Möglichkeiten zu informieren.

Zusammenfassung

  • Kreditnehmer, die als Selbstständige oder Freiberufler tätig sind, können durch eine Kreditbesicherung einer Bürgschaftsbank ihre Bonität verbessern.
  • Dies ermöglicht ihnen nicht nur die Besicherung ihres Kredits, sondern auch bessere Konditionen, beispielsweise beim Zins.
  • Auch Alternativen wie Online-Kredite können Vorteile bieten wie günstige Konditionen oder eine Kreditzusage trotz Schufa-Eintrag.
  • Das Crowdlending oder ein „Peer-to-Peer“-Kredit kann eine Alternative darstellen, um als Selbstständiger oder Freiberufler einen Ratenkredit zu erhalten, obwohl nicht alle Voraussetzungen der Banken erfüllt werden (z. B. regelmäßiges Einkommen).
  • Zuletzt lohnt es sich, deine Förderfähigkeit durch staatliche Programme oder Förderbanken wie die KfW zu prüfen.

Das kleine ABC der Kreditvergabe an Selbständige

Mit diesen Kosten musst du als selbständiger Kreditnehmer rechnen

Du weißt nun bereits, dass du trotz deiner Selbstständigkeit einen Kredit mit attraktivem Zinssatz erhalten kannst und wo. Wie viel dich dieser schlussendlich kostet, hängt aber vom Einzelfall ab – entscheidend ist hier der vereinbarte Zins. Allerdings solltest du mit dem effektiven Jahreszins rechnen, anstatt mit dem Sollzins, denn dieser beinhaltet auch alle anfallenden Kreditnebenkosten und gibt dir somit einen besseren Überblick.

Diese Laufzeiten kommen für Selbstständige infrage

Auch bei der Laufzeit sind individuelle Vereinbarungen möglich. Aus diesem Grund will der Geldgeber meist bereits im Antrag wissen, wie hoch die gewünschte Summe ist. Zudem sind weitere Faktoren wie eine gute Bonität, die Art deiner selbstständigen Tätigkeit oder dein Eigenkapitalanteil wichtig. Nutzt du das Darlehen für den Kauf von Betriebsmitteln, so wird die Laufzeit meist simultan zu deren Abschreibungsdauer vereinbart. Prinzipiell genießt du hierbei aber Gestaltungsfreiheit, abhängig von deinen finanziellen Verhältnissen und den Vorstellungen der Geldgeber.

Deine Möglichkeiten zur Tilgung eines Euro-Kredits

Als selbständiger Unternehmer in Deutschland nimmst du normalerweise einen Euro-Kredit auf. Dieser bewegt sich meist im vier- bis sechsstelligen Bereich, überschreitet aber nur selten die Grenze von mehreren Millionen Euro. Wie du diesen Betrag tilgst, wird im Kreditvertrag festgelegt. Üblich ist der Ratenkredit, sprich du zahlst den Betrag in monatlichen Raten zurück. Endfällige Darlehen sind ebenfalls üblich, oder du vereinbarst Sondertilgungen. Bei solchen häufigen Fragen, die  nur individuell beantwortet werden können, empfiehlt sich immer das persönliche Gespräch mit dem potenziellen Darlehensgeber.

Besonderheiten für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen

Häufig gestellte Fragen sind auch, welche Perspektiven du hast, wenn du aufgrund der Corona-Krise in einen finanziellen Engpass geraten bist. Für solche Fälle wurde die Corona-Soforthilfe ins Leben gerufen: Neben den genannten Kreditmöglichkeiten kannst du auf verschiedene Zuschüsse oder Überbrückungshilfen wie besonders günstige Kredite zugreifen. Ob diese für dich infrage kommen, ist von Faktoren wie deinem Bundesland oder der Art deiner finanziellen Krise abhängig. Diesbezüglich ist es also sinnvoll, dich umfassend zu informieren, um eine individuell passende Lösung zu finden.

Zusammenfassung

  • Der Zinssatz bestimmt darüber, wie viel du schlussendlich für deinen Unternehmer- oder Privatkredit bezahlst.
  • Die Laufzeit kannst du individuell bestimmen. Wenn du diese möglichst kurz wählst, kannst du höhere Zinsen vermeiden.
  • Hinsichtlich der Tilgung empfiehlt es sich, die wichtigsten Fragen vorab mit dem jeweiligen Kreditanbieter zu klären.
  • Ist deine aktuelle Finanzkrise durch die Corona-Pandemie bedingt, so kommen je nach Einzelfall spezielle Überbrückungshilfen für dich infrage – hier ist individuelle Recherche unabdingbar.

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