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Gesetzliche Kranken­­versicherung für Beamte & Beamtinnen

Alles zur gesetzlichen Kranken­versicherung für Beamte

Beamte sind immer privatversichert? Das trifft meistens zu, aber es gibt aber auch noch einen anderen Weg, sich als Beamter zu versichern. Lohnt sich das?
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Das Wichtigste in Kürze

Ob Polizistin, Finanzbeamter, Lehrer oder Konsulatsbeamtin: Wer im Dienst des deutschen Staats, eines seiner Bundesländer oder der Kommunen steht, wählt für seine gesundheitliche Absicherung sehr häufig die private Kranken­versicherung (PKV). Hauptgrund dafür ist, dass sowohl für Beamtenanwärter wie ausgebildete Staatsdiener ein sehr spezielles Verhältnis besteht: Von ihrem Dienstherrn (Bund, Land oder Kommune) bekommen sie Beihilfe bzw. Heilfürsorge.

Das bedeutet allerdings nicht, dass du als Beamter ebenfalls den PKV-Weg gehen musst, denn es gibt einige Situationen und Voraussetzungen, in denen diese Nachteile der GKV negiert werden und die gesetzliche Krankenkasse der bessere Weg ist.

  1. Da Beamtenanwärter und Beamte einen Beihilfeanspruch haben, der in der Regel nur gewährt wird, wenn sie privatversichert sind, entscheiden sich sehr viele für die PKV.
  2. Vielfach ist die PKV auch tatsächlich die optimale Lösung, denn sie bietet einen erheblich besseren Leistungsumfang als die GKV und ist dank Beihilfe trotzdem günstiger.
  3. Die gesetzliche Versicherung kann sich jedoch trotzdem lohnen. Die Entscheidung muss jedoch frühzeitig und sorgsam überlegt getroffen werden.

Der Beamtenstatus und die Privat­versicherung: Hintergründe

Große Ersparnis durch staatliche Hilfen

Viele Klischees enthalten nur wenig Wahrheit. Dasjenige des privatversicherten Beamten ist jedoch eine Tatsache, die du bereits als angehender Beamter durch bloßes Nachfragen bei deinen Kollegen bestätigen kannst: Rund 90 Prozent aller Staatsdiener sind Mitglied der privaten Kranken­versicherung.

Das liegt an einer besonderen Konstellation: Deutsche Beamte haben ein Recht auf Beihilfe, mit der ihr Dienstherr im Krankheitsfall einen erheblichen Prozentsatz der Behandlungskosten zahlt. Diese Beihilfe unterteilt sich in zwei Varianten:

Die reguläre Beamtenbeihilfe:

  • Sie zahlt für aktive Beamte mindestens 50 Prozent und für Ruheständler sogar 70.
  • Hat der Beamte Kinder, werden diese während seiner Aktivzeit mit 80 Prozent bezuschusst und im Ruhestand mit 70 Prozent.
  • Wenn keine GKV-Pflicht vorliegt, sind sogar Ehepartner/Lebenspartner inkludiert.

Die Heilfürsorge:

  • Sie ersetzt bei aktiven Beamten in risikoreichen Sparten die Beihilfe (etwa Polizisten; wer Anspruch hat, ist vom jeweiligen Bundesland geregelt) und übernimmt alle Behandlungskosten.
  • Beamtenkinder bleiben weiterhin unter dem Schutz der regulären Beihilfe.

Durch diese hohen Zuschüsse ist privater Versicherungsschutz für Beamte wesentlich günstiger als für Angestellte und Selbstständige. Verstärkt wird dieser Vorteil, weil bei Beamten die Beitragsbemessungsgrenze nicht gilt. Auch wenn sie weniger verdienen, können sie in die private Kranken­versicherung eintreten.

Die Öffnungsklauseln vieler Privat­versicherer

Von Vorteil ist ebenfalls, dass die private Kranken­versicherung Neu-Beamten und Beamtenanwärtern einen einzigartigen Service in Form von Öffnungsklauseln offerieren.

Dadurch kannst du im ersten halben Jahr nach Dienstantritt auch mit Vorerkrankungen, die normalerweise ein Ausschlusskriterium wären, in eine private Kranken­versicherung eintreten. Das gilt auch, wenn nur in einem befristeten Beamtenverhältnis stehst und erstreckt sich sogar auf Behinderungen. 

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Die doppelte Benachteiligung der gesetzlichen Kranken­versicherung

Die beiden genannten Punkte bevorteilen die PKV deutlich. Ein anderer Fakt benachteiligt die gesetzliche Kranken­versicherung: Der Anspruch auf Beamtenbeihilfe erlischt, wenn du dich für einen freiwilligen Verbleib in der gesetzlichen Kranken­versicherung entscheidest. Den Grund dafür findest du in den Beihilfeverordnungen.

Diese sehen vor, dass bei der Beihilfe Leistungen angerechnet werden. Da die GKV in der Regel alles zahlt, bleibt seitens des Dienstherrn nichts mehr beizusteuern. Die bislang einzige Ausnahme stellt Hamburg dar. Der Stadtstaat hat seit 2018 ein System implementiert, das auch in der gesetzlichen Kranken­versicherung Beihilfen zahlt. Andere Bundesländer prüfen derzeit vergleichbare Programme.

Außerdem erduldest du als gesetzlich versicherter Beamter noch einem zweiten Nachteil: Deine Beitragszahlungen werden nicht gesplittet. Du zahlst sowohl den Arbeitnehmer- wie den Arbeitgeberanteil an die Kranken­versicherung, wodurch die Beiträge in der gesetzlichen Krankenkasse für Beamte freiwillig teurer werden als für Angestellte.

Zusammenfassung

  • Es ist zutreffend, dass sehr viele Beamte Mitglied der privaten Kranken­versicherung sind.
  • Die private Kranken­versicherung garantiert Beamten durch eine Öffnungsaktion den Eintritt in die Kranken­versicherung.
  • Der wichtigste Grund dafür ist, dass der Dienstherr durch Beihilfe bzw. Heilfürsorge hohe Zuschüsse zahlt, die andere PKV-Mitglieder nicht bekommen.
  • Gleichsam wird die gesetzliche Krankenkasse benachteiligt, weil die Beihilfe erlischt und gesetzlich versicherte Beamte auch den Arbeitgeberanteil bei den Beiträgen zahlen müssen.

Warum sich gesetzlicher Schutz für Beamte dennoch lohnen kann

Die private Kranken­versicherung ist nicht grundsätzlich deine beste Option

Mit den vorherigen Kapiteln im Blick wäre es verständlich, wenn du nun glaubst, dass auch für dich die private Kranken­versicherung die einzig wahre Lösung ist. Allerdings solltest du dabei keinen Fehler begehen: Diese Kranken­versicherung ist nur die Standardlösung für die meisten Beamten. Das heißt jedoch nicht, dass sie für jede Besoldungsstufe und jedes Lebensmodell auch die optimale oder günstigste Lösung wäre.

Hier solltest du die Limitierungen der privaten Kranken­versicherung nicht ignorieren:

  • Sie beginnen damit, dass die private Kranken­versicherung nur eine Person absichert. Hast du eine vierköpfige Familie, musst du meist vier Tarife abschließen, entsprechende Beiträge leisten und zumindest deine Familienmitglieder müssen die reguläre Gesundheitsprüfung durchlaufen um den Versicherungsschutz zu erhalten.
  • Die Beiträge dieser Krankenkasse werden durch die Leistungen, das Alter sowie die Gesundheit bei Vertragsabschluss bestimmt. Je früher du verbeamtet wirst, desto günstiger wird die private Kranken­versicherung.
  • Privatversicherte müssen bei Behandlungen in Vorleistung gehen. Die Rückzahlung erfolgt immer zeitversetzt. Das ist zumindest mit Aufwand verbunden, kann aber auch ein gravierender Nachteil sein, wenn du kurzfristig nicht genügend frei verfügbares Einkommen hast.

Tatsächlich gibt es deshalb Konstellationen, in denen die GKV eine echte Alternative ist. Allerdings solltest du diese Entscheidung nicht aufschieben. Bist du einmal Mitglied der privaten Kranken­versicherung, ist es sehr schwer, freiwillig in die gesetzliche Krankenkasse zurückzukehren.

Fall 1: Du hast viele Kinder, vor allem als Alleinverdiener

Alle Beamtenkinder erhalten ebenfalls Beihilfe, dennoch können die monatlichen Beiträge der PKV für jedes Familienmitglied ab einem gewissen Punkt zu hoch werden. Das gilt besonders, wenn dein Beamtenlohn die einzige Einkommensquelle eures Haushalts ist.

In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn du als Mitglied der gesetzlichen Kranken­versicherung gleichzeitig auch deine Familie absicherst: Ein Tarif entspricht einem Beitrag, der alle unter den gleichen gesetzlichen Versicherungsschutz stellt.

Fall 2: Du kannst nicht die nötigen finanziellen Rücklagen aufbauen

Die Kombination von Beihilfe und PKV liefert zwar eine vorzügliche Absicherung, ihr Nachteil ist allerdings die nötige Vorgehensweise: Für alles zwischen Masernimpfung und Krankenhausaufenthalt musst du in der privaten Kranken­versicherung in Vorleistung gehen. Du zahlst es zunächst aus eigener Tasche.

Bis du deine Kosten von der Beihilfestelle und der Krankenkasse zurückbekommst, können Wochen vergehen. Benötigen du oder deine Familienmitglieder häufige Behandlungen oder eine besonderes teure, kann dich dieses System an deine finanziellen Limits bringen.

Dabei sollest du auch dein gesamtes finanzielles Umfeld im Blick behalten. Ein laufender Baukredit beispielsweise. Oder vielleicht zwingt dich der Dienst, an einem weit entfernten Arbeitsort eine Zweitwohnung zu unterhalten.

Es gibt viele solcher Fälle. Immer reduzieren sie dein frei verfügbares Einkommen auf ein Maß, das es schwierig machen kann, mit deinen Geldmitteln die Vorleistungen bis zur Erstattung zu überbrücken.

Gesetzlicher Versicherungsschutz bedeutet dagegen, einfach deine Versichertenkarte vorzuzeigen. Der Arzt rechnet dann direkt mit der Krankenkasse ab – ohne dich als Zwischenstation.

Fall 3: Du scheust das bürokratische Prozedere

Die Leistungen der privaten Krankenkasse kommen zum Preis eines ringsherum umfangreichen Prozederes. Es beginnt bei der Gesundheitsuntersuchung, bevor du oder deine Angehörigen versichert werden können.

Für jede Behandlung musst du zudem erst zahlen, die Nachweise aufbewahren, diese deiner Beihilfestelle und der Kranken­versicherung übergeben. Fließt dann das Geld, musst du es wieder in deinen Aufstellungen verbuchen und dokumentieren.

Das kann in der Praxis viel Aufwand bedeuten – umso mehr, je mehr Familienmitglieder du hast, die immer wieder Leistungen benötigen. Auch hier ist die GKV der einfachere Weg. Du wirst ohne Überprüfung gesetzlich versichert und die restliche Bürokratie hält sich in engen Grenzen.

Fall 4: Du bist in einer niedrigen Besoldungsgruppe angesiedelt

Wer als verbeamteter Berufsschullehrer in der Besoldungsgruppe A13 ist, muss sich kaum Sorgen darüber machen, die Beiträge seiner Kranken­versicherung bezahlen zu können. Aber was, wenn du Beamter im mittleren oder einfachen Dienst zwischen A2 und A9 bist? Dann kann es ungleich schwieriger sein, die monatlichen Beiträge der PKV aufzubringen – denn sie orientieren sich nicht an deinem Einkommen.

Dies tut nur die gesetzliche Kranken­versicherung. Hier bezahlt jeder nur das, was er Kraft seiner Einkünfte bewältigen kann. Für niedrigbesoldete Beamte ist die gesetzliche Absicherung vielfach die günstigere Lösung.

Fall 5: Du oder deine Familienmitglieder sind gesundheitlich vorbelastet

Als Beamter kannst du dich zwar leichter privat versichern als andere Personengruppen. Es gilt dennoch die Maßgabe, dass die Kosten sich am Gesundheitszustand orientieren. Wenn es bei dir oder deinen Lieben gesundheitliche Probleme gibt, kann die PKV ebenfalls schnell zu teuer sein – auch wenn sie mehr leistet und ihr eine Beihilfe bekommt.

Erneut ist die GKV hier die simplere Alternative, da sie jeden unabhängig von seinem Gesundheitszustand gesetzlich absichert.

Doch ganz gleich, wie es bei dir konkret aussieht, du kannst gerne die freiwillige Hilfe unserer CLARK Experten in Anspruch nehmen. Sie können mit dir deine persönlichen Realitäten durchleuchten und dir so eine gute Hilfestellung bei der Entscheidung zwischen PKV und GKV geben.

Zusammenfassung

  • Zu den großen Nachteilen der privaten Kranken­versicherung gehören die alters- und gesundheitsabhängigen Tarife sowie die Notwendigkeit, dass Versicherte zunächst in Vorleistung gehen müssen.
  • Auch für Beamte gibt es deshalb Konstellationen, in denen die GKV die simplere und/oder günstigere Alternative darstellt – wobei dies im höchsten Maß einzelfallabhängig ist.
  • Mit dem gesetzlichen Versicherungsschutz kannst du deine ganze Familie kostenlos mitversichern
  • Grundsätzlich sollten sich schon Beamtenanwärter umfassend mit dem Thema beschäftigen. Denn wenn erst die Entscheidung zur PKV gefallen ist, kann sie nur sehr schwer rückgängig gemacht werden.

Eine private Kranken­versicherung abschließen

Mit einer privaten Kranken­versicherung sicherst du dir Leistungen, die weit über die Grundversorgung der gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen. Die bestmögliche medizinische Versorgung ist dabei auf deine persönlichen Umstände zugeschnitten, da du die Leistungen auswählen kannst, die du auch wirklich brauchst. 

Da du nur das zahlst, was du durch Leistungen abgesichert haben willst, sind die Beiträge gerechter und in vielen Fällen sogar günstiger als die Kosten für die GKV. Zur Berechnung der Kosten ziehen die Versicherer zusätzlich dein Alter und deinen Gesundheitszustand hinzu, wodurch gilt: Je früher du dich um den Abschluss eines PKV-Tarifs kümmerst, desto geringer fallen deine Beiträge aus.

Lass dich vor deinem Wechsel in die PKV jedoch unbedingt von einem Experten beraten. Da du möglichst dein ganzes Leben beim selben Anbieter bleiben solltest, muss deine Wahl gut überlegt sein. Die CLARK-Experten können dir bei dieser Entscheidung helfen und werden mit dir die vielfältigen Optionen im Versicherungsdschungel durchgehen. So gehst du vor:

Nächste Schritte

  • Kontaktiere unsere CLARK-Experten. Das geht ganz einfach per Chat in der CLARK App oder indem du uns unten deine Kontaktdaten hinterlässt.
  • Die CLARK-Experten beraten dich völlig unverbindlich. Auf Wunsch erhältst du ein individuell auf deine Lebenssituation angepasstes Angebot.
  • Du wählst deinen Wunsch­versicherer. Gemeinsam mit den CLARK-Experten stellst du den Antrag und unterschreibst komplett digital. So einfach geht Versicherung heute.

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