Die staatlichen Zulagen zur Riester-Rente fließen nur auf Antrag. Sparer können sich dieser jährlichen Aufgabe durch einen Dauerzulagenantrag entledigen.
Tausende von Riester-Sparern lassen sich die staatlichen Zulagen entgehen. Bis 2005 konnte das jedem einmal passieren: Der Sparer musste das Geld vom Staat jedes Jahr neu beantragen. Seither macht es der Gesetzgeber den Riester-Kunden aber einfach. Es genügt ein Dauerzulagenantrag, um die Grundzulage und eventuelle Kinderzulagen zu bekommen. Sie bilden den Kern der Förderung, zusammen mit Steuervorteilen wie dem Sonderausgabenabzug.
Dauerzulagenantrag bedeutet: Du beantragst die Zulagen einmal richtig und profitierst dann jedes Jahr automatisch. Vorausgesetzt, du hast genug in deinen Vertrag eingezahlt. Daueranträge gibt es für alle Riester-Produkte. Neben der klassischen Riester-Rente gibt es den Wohn-Riester, Riester-Fondssparpläne und Riester-Banksparpläne.
Der einmalige Antrag ist keine Pflicht. Du darfst deine Altersvorsorgezulagen auch jährlich beantragen. Das verschafft dir aber keine finanziellen Vorteile. Nutze also deine Chance, die Beantragung dauerhaft abzuhaken. Das spart Zeit.
Die Riester-Zulagen spricht dir die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) zu. Sie ist dennoch nicht der Adressat deines Zulagenantrags. Vielmehr wendest du dich an deinen Versicherer. Dein Anbieter leitet den Antrag an die ZfA weiter. Ohne dein Zutun übernimmt er in den Jahren darauf die Kommunikation mit der Zulagenstelle. Dazu musst du den Riester-Anbieter ausdrücklich berechtigen.
Bitte beachte, dass der Versicherer deine Angaben nicht prüft. Du selbst trägst die volle Verantwortung. Fülle die Formulare vollständig und wahrheitsgemäß aus. Die Zulagenstelle darf auf deine Sozialversicherungsdaten zugreifen und kennt auch die Details deiner Steuer. Die ZfA berechnet beispielsweise, ob du genug in deinen Riester-Vertrag eingezahlt hast. Diese Angabe teilt sie anschließend mit dem Finanzamt.
Das Finanzamt kann Zulagen zurückverlangen, wenn du versehentlich falsche Angaben gemacht hast. Du müsstest den Beamten dann nachweisen, dass dir die Zulagen trotzdem zustehen. Das kann Jahre dauern.
Im Dauerzulagenantrag für deine Rente stehen unter anderem:
dein voller Name und dein Geburtsdatum
deine Anschrift
die Steuernummer
die Sozialversicherungsnummer
Angaben zu deinem Partner (falls du verheiratet oder verpartnert bist)
die Anzahl und das jeweilige Geburtsjahr deiner Kinder
Ändern sich deine Lebensumstände, beeinflusst dies möglicherweise deine Versicherungen. Bei der Riester-Rente spielen beispielsweise das Einkommen und die Geburt von Kindern eine entscheidende Rolle. Eltern werden bei der Altersvorsorge besonders unterstützt. Dein Eigenbeitrag zur Riester-Rente sollte stets mindestens 4 Prozent deines Einkommens betragen (brutto). Die zu erwartenden Zulagen sind inbegriffen. Eine Gehaltserhöhung meldest du also dem Versicherer.
Falls du Mutter beziehungsweise Vater wirst, verschicke nicht nur süße Babyfotos an alle Freunde und Verwandten. Auch deine Riester-Versicherung sollte von der Geburt erfahren, denn nur so wird sie dir die Kinderzulage von immerhin 300 Euro verschaffen. Im Gegenzug entfällt der Anspruch auf die Kinderzulage, sobald du für deinen Sprössling kein Kindergeld mehr beziehst. Darüber musst du den Versicherer ebenfalls informieren. Auch eine Heirat solltest du melden. Falls dein Partner vorher nicht förderfähig war, kann er nun eine Riester-Rente abschließen.
Dein Anbieter schickt im Februar oder März Zulagenanträge an seine Riester-Kunden. In der Regel kannst du die Formulare aber auch von der Webseite herunterladen. Zum Öffnen des PDFs brauchst du das Programm Acrobat Reader.
Der Antrag auf Altersvorsorgezulage liegt dir vor? Dann los!
Gib deinen vollständigen Namen, dein Geburtsjahr und dein Bruttojahresgehalt des laufenden Jahres an.
Erteile deinem Versicherer die Vollmacht, deine Zulagen an deiner Stelle dauerhaft bei der Zulagenstelle einzufordern. Das Feld dafür findest du in Abschnitt G.
Schicke den Antrag an deine Riester-Versicherung, nicht an die ZfA.
Lege einen Kalendereintrag für Anfang des nächsten Jahres an: „Ggf. Änderung Familienstand und Gehalt mitteilen.“
Dein Anbieter erläutert im Formular eventuell, was du bei der Vollmacht beachten solltest. Manchmal steht dort „Bevollmächtigung“. Das bedeutet das gleiche wie Vollmacht.
Sehr einfach funktioniert der Zulagenantrag, falls du die Riester-Rente erst noch abschließen möchtest. Du füllst lediglich den Antrag auf den Riester-Vertrag aus. Darin findet sich ein Passus, in dem es um die Altersvorsorgezulagen geht. Die Option „Dauerzulagenantrag“ ist bereits voreingestellt. Ein Kreuz würdest du hier nur setzen, falls du den Antrag nicht stellen möchtest. Also einfach so lassen.
Denke dennoch daran, deine persönlichen Daten aktuell zu halten. Dein Versicherer sollte beispielsweise ggf. erfahren, dass du ein Kind bekommen hast. Nur dann wird er die Kinderzulage bei der Zulagenstelle für dich anfordern.
Eine private Altersvorsorge abzuschließen ist ein wichtiger Schritt zur finanziellen Absicherung und Unabhängigkeit im Alter, den man gar nicht früh genug gehen kann. Dafür braucht es nicht einmal viel Geld. Eine Riester-Rente erhältst du schon ab 5 Euro im Monat.
Ob die Riester-Rente für dich jedoch das beste Vorsorgeprodukt ist, ist maßgeblich von deiner persönlichen Lebenssituation abhängig. Darum ist eine persönliche Beratung so wichtig. Lass dich deshalb unbedingt beraten. Unsere CLARK Experten helfen dir dabei, durch den Vorsorge-Dschungel zu navigieren. Sie gehen mit dir deine finanzielle Situation durch, ermitteln deinen Bedarf und finden für dich das Angebot, das am besten zu dir und deiner Lebenssituation passt.