
Eine Pflegezusatzversicherung ist auch für Selbstständige wichtig, um die "Pflegelücke" zu schließen. Hier findest du alles Wichtige zum Thema.
Beim Thema Pflegeversicherung kommt es immer wieder zu Verwirrung. Prinzipiell müssen alle Selbstständigen kranken- und pflegeversichert sein. Im Gegensatz zu Angestellten, können sie frei entscheiden, ob sie eine gesetzliche oder private Krankenversicherung wünschen. In der Regel wird die Pflegeversicherung hiermit gekoppelt. Sind sie also bei der gesetzlichen Krankenversicherung, entscheiden sich viele Menschen auch für die gesetzliche Pflegeversicherung.
Bist du bei der privaten Krankenversicherung, ist die private Pflegeversicherung die naheliegende Wahl. Für Selbständige ist das jedoch kein Muss, sondern die beiden Versicherungen können auch entkoppelt und getrennt voneinander abgeschlossen werden. Eine Pflegepflichtversicherung brauchst du aber in jedem Fall.
Anders ist das bei der Pflegezusatzversicherung, die du freiwillig abschließt. Eine solche private Pflegezusatzversicherung kannst du auch in Kombination mit einer gesetzlichen Krankenversicherung abschließen. Unabhängig von der Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung, bietet sie dir im Fall einer Pflegebedürftigkeit zusätzliche Leistungen. Hierbei kann es sich um ein Pflegegeld oder um Pflegesachleistungen handeln.
Viele Menschen wähnen sich in finanzieller Sicherheit, weil sie privat krankenversichert sind oder über eine soziale Pflegeversicherung verfügen. Allerdings ist ihnen nicht bewusst, dass die Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung in der Praxis nur selten ausreichen.
Vor allem bei einer schweren Pflegebedürftigkeit im Pflegegrad 5, aber auch bei den Pflegegraden 1 bis 4 ohne vollstationäre Pflege, können hohe Kosten entstehen. Diese werden durch die Pflegeversicherung nicht vollständig übernommen – ganz gleich, ob diese gesetzlich oder privat ist. Du musst diesen Eigenanteil dann aus der eigenen Tasche bezahlen. Eine private Pflegezusatzversicherung springt hingegen für diese Finanzlücke ein, die auch als "Pflegelücke" bezeichnet wird.
Da es sich bei der privaten Pflegezusatzversicherung um eine private Absicherung handelt, hast du die Wahl zwischen vielen verschiedenen Anbietern und Tarifen. Dementsprechend groß sind die Unterschiede, wenn es um die Versicherungsleistungen und -bedingungen geht.
Prinzipiell zahlt eine Pflegezusatzversicherung, sobald eine Pflegebedürftigkeit und ein Pflegegrad festgestellt wurden. Der Versicherte hat daraufhin einen Anspruch auf gewisse Leistungen, die manchmal vom Pflegegrad abhängen. Der Pflegegrad 5 ist dabei der höchste Pflegegrad. Allerdings gibt es auch Zusatzversicherungen, die vom Pflegegrad unabhängig sind. Prinzipiell wird unterschieden zwischen drei Arten:
Die Pflegerentenversicherung, bei der du eine Art der Lebensversicherung abschließt. Sobald eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wird, erhältst du eine monatliche Pflegerente in der vereinbarten Höhe, die du zur freien Verwendung hast.
Die Pflegekostenversicherung, die an deine private oder soziale Pflegeversicherung gekoppelt ist. Sie übernimmt die Kosten, die als "Pflegelücke" entstehen, nachdem du die Leistungen der Pflegeversicherung bezogen hast. Bis zu welcher Höhe diese Kosten übernommen werden, hängt vom Versicherer ab. Die Pflegekostenversicherung bringt außerdem die Besonderheit mit sich, dass die Leistungen zweckgebunden sind, ebenso wie bei einer Krankenversicherung oder privaten Pflegeversicherung.
Die Pflegetagegeldversicherung, welche unabhängig vom Pflegegrad als fixer Betrag ausgezahlt wird. Dieses Pflegegeld wird für jeden Tag bereitgestellt, an dem du pflegebedürftig bist, und darf frei verwendet werden. Beliebt ist die Variante aufgrund ihrer Förderfähigkeit durch den sogenannten Pflege-Bahr. Dieser Pflege-Bahr beschreibt einen staatlichen Zuschuss, wenn Personen eigenverantwortlich für den Pflegefall vorsorgen.
Welche Pflegezusatzversicherung sinnvoll ist, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Es empfiehlt sich ein Vergleich der Versicherungsarten, aber auch unterschiedlicher Anbieter und Tarife, um eine optimale Absicherung für Selbständige zu gewährleisten.
Wenn du dich selbstständig machst, sind die Versicherungen ein wichtiges Thema. Denn mehr als in einem Angestelltendasein, bist du dann für deine eigene Vorsorge verantwortlich. Zudem hast du gesetzliche Pflichten wie jene zur Kranken- und Pflegeversicherung. Die bereits geschilderte "Pflegelücke" macht aber eine zusätzliche Pflegevorsorge notwendig.
Die Pflegezusatzversicherung ist dabei eine sinnvolle Lösung, jedoch nicht die einzige Option. Gleichzeitig hast du die Möglichkeit, anderweitig ein Vermögen aufzubauen, um im Fall der Fälle die Finanzlücke zu schließen. Jede Form der Geldanlage eignet sich hierfür, sofern das Geld bei Bedarf verfügbar ist – denn eine Pflegebedürftigkeit kann nicht nur in hohem Lebensalter, sondern jederzeit eintreten.
Als Faustregel gilt daher: Sofern du über ein ausreichend hohes Vermögen verfügst, um den Eigenanteil bei einer Pflegebedürftigkeit aus eigenen Mitteln zu bezahlen, ist eine Pflegezusatzversicherung nicht unbedingt notwendig. Es handelt sich dabei aber eher um eine Ausnahme als um die Regel, vor allem bei jüngeren Selbstständigen.
Die private Pflegezusatzversicherung ist daher für die meisten Freiberufler, Solo-Selbständigen etc. eine sinnvolle Ergänzung. Das gilt auch, wenn diese privat versichert sind - sei es nur bei der Pflege- oder auch bei der Krankenversicherung. Wenn du dich freiwillig versichern möchtest, ist es außerdem wichtig, dies in jungen Jahren zu tun. Sobald nämlich eine Vorerkrankung oder ein Pflegegrad besteht, ist der Versicherungsabschluss schwierig bis unmöglich.
Obwohl die Zusatzversicherung in den meisten Fällen eine gute Entscheidung ist, schrecken viele Menschen vor den hohen Kosten zurück. Denn eine private Absicherung für den Pflegefall ist vergleichsweise teuer. Vor allem selbstständig Arbeitende ohne sicheres Einkommen sind sich oft unsicher, ob sie sich diesen Versicherungsvertrag langfristig leisten können. Sie versuchen daher bei allen Policen zu sparen, die keine Pflichtversicherung darstellen.
Die monatlichen Kosten für eine Zusatzversicherung liegen meist im höheren zweistelligen Bereich. Beiträge auszusetzen ist nicht immer möglich. Für deine Entscheidung spielt deine (voraussichtliche) finanzielle Situation daher eine wichtige Rolle. Doch es sind noch weitere Faktoren relevant, um einen Versicherungsschutz zum bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden:
Höhe der monatlichen Beiträge
Höhe der Absicherung
Art der Absicherung
Leistungen (Art der Pflege, Zweckgebundenheit, Höhe nach Pflegegrad etc.)
Ambulante Pflegeleistungen
Eventuelle Wartezeiten
Rückwirkende Leistungen
Beitragsfreistellung im Leistungsfall
Zudem sollte die Ergänzung zur Pflegeversicherung dir maximale Flexibilität bieten, beispielsweise die Option zum Aussetzen oder Erhöhen der monatlichen Beiträge, und sie muss die gesetzliche Pflegeversicherung komplettieren. Ziel ist also, dass du durch die private Versicherung nicht doppelt zahlst, sondern möglichst exakt die "Pflegelücke" schließt.
Wer sich im Fall einer späteren Pflegebedürftigkeit keine Sorgen um deren Finanzierung machen und auch nicht den eigenen Kindern zur Last fallen will, der sollte sich frühzeitig über eine private Pflegezusatzversicherung Gedanken machen. Wie bei allen Vorsorgeversicherungen entscheiden der Moment des Abschlusses und der Gesundheitszustand des zu Versichernden über die Höhe des Tarifs. Je früher man beginnt, umso günstiger ist sie.
Online kannst du vergleichen, was Pflegezusatzversicherungen leisten und wie viel sie kosten. Doch der Vergleich ersetzt keine Beratung. Der Tarif-Dschungel ist außerdem weitläufig und unübersichtlich. Schneller und sicherer kommst du voran, wenn du einen Experten heranziehst. Die Versicherungsexperten von CLARK helfen dir dabei, den Versicherer herauszusuchen, der am besten zu dir passt. Denn am Ende zählt bei deiner Absicherung die Leistung mehr als der Preis. So gehst du vor:
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