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Überholverstöße: Regeln & Bußgelder im Überblick

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  • Du darfst nicht überall überholen. Schilder, durchgezogene Linien und bestimmte Verkehrssituationen (etwa Zebrastreifen und Spielstraßen) signalisieren ein Überholverbot. Bei Unsicherheit gilt: lieber nicht überholen.
  • Grundsätzlich ist rechts Überholen verboten, aber es gibt Ausnahmen, etwa in Staus auf Autobahnen oder wenn sich Fahrzeuge weit links einordnen und du rechts abbiegen willst.
  • Gefährliches Überholen oder das Erhöhen der Geschwindigkeit, wenn du selbst überholt wirst, sind nicht nur rücksichtslos, sondern auch strafbar. Bei Unfällen durch Überholverstöße drohen harte Strafen bis hin zu Freiheitsstrafen.

Richtig überholen – so geht’s!

Wusstest du, dass Überholen und Vorbeifahren im Straßenverkehr 2 unterschiedliche Dinge sind? Wenn du jemanden überholst, fährst du an einem anderen Fahrzeug vorbei, das sich in die gleiche Richtung bewegt. Vorbeifahren bedeutet, an einem stehenden oder angehaltenen Fahrzeug vorbeizufahren. Hier geht’s also nur um das Überholen.

Beim Überholen gibt’s ein paar wichtige Regeln, die du unbedingt beachten solltest. Diese sind im § 5 der Straßenverkehrsordnung (StVO) festgelegt. Damit du sicher und korrekt überholst, halte dich am besten an diese Checkliste:

  • Es gilt kein Überholverbot (gekennzeichnet etwa durch Schilder, durchgezogene Mittellinien oder an Fußgängerüberwegen).
  • Du hast die Verkehrslage, die Überholstrecke und den Gegenverkehr im Blick.
  • Du überholst das Fahrzeug auf der linken Seite.
  • Du blinkst, um dein Überholen anzuzeigen und abzuschließen.
  • Denk an den Schulterblick – vielleicht überholt gerade noch jemand.
  • Du bist wesentlich schneller als das Fahrzeug vor dir, ohne die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten.
  • Du hältst genug Seitenabstand ein.
  • Du gefährdest weder dich noch andere Verkehrsteilnehmende.

Achtung Blitzer:

Auch beim Überholen kannst du geblitzt werden. Die modernen Blitzer erfassen Fahrzeuge von vorne und hinten – das heißt, es ist egal, in welche Richtung du fährst. Überschreitest du das Tempolimit während des Überholens, wird’s teuer, denn dann droht ein Bußgeld wegen zu schnellen Fahrens!

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Welche Überholverbote und -regeln gibt es?

Du darfst nicht überall überholen. Es gibt viele Situationen, in denen ein generelles Überholverbot gilt. Wenn du dagegen verstößt, drohen dir Sanktionen, die im Bußgeldkatalog festgelegt sind (einen Auszug findest du unten im Abschnitt „Strafen für Überholverstöße“).

Ein Überholverbot gilt zum Beispiel dann, wenn auch nur ein Punkt aus der Checkliste (siehe oben) nicht sicher erfüllt ist. Wenn du unsicher bist, lass es besser bleiben! Viele Unfälle passieren durch riskante Überholmanöver – und bei hohen Geschwindigkeiten kann das richtig gefährlich werden.

Aber welche Überholverbote gibt es noch?

Verkehrsschilder und durchgezogene Linien

Das runde Schild mit einem roten Rand und den abgebildeten Fahrzeugen bedeutet: Überholen verboten! Das gilt für die Fahrzeuge, die auf dem Schild abgebildet sind. Auf Autobahnen siehst du oft Schilder mit LKWs – diese gelten dann nur für Lastwagen, nicht für PKWs oder Motorräder. Beachte auch Zusatzschilder mit Streckenlängen oder Uhrzeiten. Überholst du trotzdem, begehst du einen Verstoß.

Durchgezogene Linien sind ebenfalls ein klares Zeichen: Hier darfst du nicht überholen. Überhole nur, wenn die Linie links von dir gestrichelt ist. Besonders in Kurven, vor Kreuzungen und bei Spurverengungen sind durchgezogene Linien häufig zu finden.

Überholen vor Fußgängerüberwegen und in Spielstraßen

In Städten gibt es weitere Überholverbote. Wenn du auf einen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) zufährst, ist das Überholen verboten – besonders dann, wenn du zu schnell bist oder nicht rechtzeitig bremsen kannst. In Spielstraßen gilt ebenfalls ein striktes Überholverbot. Da du dort nur in Schrittgeschwindigkeit fahren darfst, ist Überholen gar nicht möglich.

Viele glauben, dass in Einbahnstraßen nicht überholt werden darf. Das stimmt nicht. Wenn die Einbahnstraße breit genug ist oder mehrspurig, darfst du überholen – solange der Abstand passt.

Überholen von Zweikrafträdern und Fahrrädern

Beim Überholen von Fahrrädern, Motorrädern und Rollern gelten dieselben Regeln wie bei Autos – nur dass der Sicherheitsabstand besonders wichtig ist. Innerhalb von Ortschaften musst du mindestens 1,5 m, außerhalb sogar 2 m Abstand halten. Zweiräder ohne Beiwagen dürfen übrigens auch in Überholverbotszonen überholt werden.

Hinweis: Schon gesehen? Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) 2021 sollte ein neues Verkehrsschild eingeführt werden, das ein Überholverbot für Fahrräder und Motorräder anzeigt. Darauf siehst du ein rotes Auto und rechts daneben ein Fahrrad und Motorrad.

Überholen von Kolonnen und Autoketten

Das Überholen von Kolonnen ist etwas komplizierter und gefährlicher, aber prinzipiell erlaubt. Allerdings besteht bei Kolonnen ein hohes Risiko, dass ein anderes Auto ebenfalls ausschert, um zu überholen. In solchen Fällen haften oft beide Überholenden.

Das Oberlandesgericht Brandenburg hat in einem Urteil (OLG Brandenburg 12 U 263/08, 23.06.2011) festgelegt, dass Überholvorrang hat, wer:

  • den Überholvorgang zuerst anzeigt.
  • sich bereits so sehr genähert hat, dass er ausscheren muss, um zu überholen.
  • vorher den Blick in den Rück- und Seitenspiegel (Rückschaupflicht) macht, damit niemand gefährdet wird.

In der StVO gibt es allerdings keine klare Regel, wer zuerst überholen darf, wenn mehrere Autos in einer Kolonne überholen wollen.

Überholverstöße auf der Autobahn

Auf der Autobahn musst du dir zwar um Gegenverkehr keine Sorgen machen, aber das heißt nicht, dass du einfach überholen kannst, wie du möchtest. Auch hier gilt: Nur links überholen! Nach dem Überholen musst du wieder sicher rechts einscheren. Einfach auf der Überholspur bleiben? Das geht nicht.

Es gibt nur wenige Ausnahmen – die erklären wir dir im nächsten Kapitel.

Die Regeln fürs Überholen auf der Autobahn sind ähnlich wie auf allen anderen Straßen. Missachtest du sie, begehst du einen Überholverstoß:

  • Eine durchgezogene Linie bedeutet auch auf der Autobahn: Überholverbot. Das gilt oft bei Auf- und Abfahrten oder Baustellen.
  • Halte immer den Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug ein.
  • Überhole nur, wenn die linke Spur frei ist – und schneide niemanden.
  • Achte auf genug Seitenabstand zu anderen Fahrzeugen.
  • Blinken nicht vergessen, wenn du zum Überholen ansetzt.
  • Du solltest wesentlich schneller fahren als das Fahrzeug vor dir – aber beachte das Tempolimit.
  • Lichtzeichen und die Hupe sind erlaubt, um dein Überholmanöver anzukündigen. Aber Vorsicht: Ein kurzes Aufblenden oder Hupen reicht. Tust du das zu oft, könnte man dir Nötigung vorwerfen.

Das Überholen auf dem Standstreifen ist grundsätzlich verboten. Auch bei Stau darfst du ihn nicht als Fahrspur nutzen. Bist du im Stau auf der Spur links vom Standstreifen und hast vor dir ein langsameres Fahrzeug, fahre nicht zu dicht auf! Es kostet dich nur ein paar Sekunden mehr Zeit, aber bei einem Unfall wird es sehr gefährlich und das ist es wirklich nicht wert.

Die Ausnahmen: Wann ist rechts überholen erlaubt?

In Deutschland gilt grundsätzlich: Rechts überholen ist verboten. Aber auch hier gibt’s Ausnahmen, wo du rechts überholen darfst, ohne einen Verstoß zu begehen.

  • Innerorts darfst du rechts überholen, wenn mehrere Spuren in die gleiche Richtung führen und dein Fahrzeug unter 3,5 Tonnen wiegt. Das gilt auch, wenn sich die Spuren an Ampeln oder Kreuzungen in verschiedene Richtungen aufteilen. Aber Vorsicht: Pass auf Fahrzeuge auf, die sich vielleicht falsch eingeordnet haben und die Spur wechseln wollen.
  • Gibt es nur eine Spur und das vordere Fahrzeug ordnet sich weit links zum Abbiegen ein, darfst du es vorsichtig rechts überholen.
  • Straßenbahnen werden in der Regel rechts überholt. Links nur dann, wenn die Schiene zu weit rechts verläuft oder du in einer Einbahnstraße unterwegs bist.
  • Auf der Autobahn darfst du im Stau oder bei deutlich langsameren Fahrzeugen auf der linken Spur rechts überholen – aber nur mit maximal 20 km/h Unterschied.

Also: Rechts überholen ist in bestimmten Fällen erlaubt, aber immer mit Bedacht und Vorsicht.

Gefährdungen und Unfälle durch Überholmanöver

Wenn du beim Überholen dich selbst, den Gegenverkehr oder andere Verkehrsteilnehmende gefährdest, ist das nicht nur extrem rücksichtslos, sondern auch grob rechtswidrig. Das passiert, wenn das Überholmanöver zu knapp ist, du den nötigen Abstand nicht einhalten kannst oder anderen die Vorfahrt nimmst. Es ist außerdem verboten, die Geschwindigkeit zu erhöhen, wenn du selbst gerade überholt wirst – auch das gilt als Gefährdung.

Besonders hart wird es, wenn durch einen Überholverstoß ein Unfall passiert. In solchen Fällen greift nicht nur die Straßenverkehrsordnung und der Bußgeldkatalog, sondern auch das Strafgesetzbuch (§ 315c StGB).

Welche Strafen gibt es für Überholverstöße?

Die Strafen für Überholverstöße sind im Bußgeldkatalog genau festgelegt. Je nachdem, wie schwer der Verstoß war, drohen dir ein Verwarn- oder Bußgeld, Punkte in Flensburg und sogar ein Fahrverbot. Wenn du durch das Überholen einen Unfall verursachst, kannst du neben einem Bußgeld von 250 bis 300 € auch eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren kassieren.

Hier die Sanktionen für Überholverstöße im Überblick:

ÜberholverstoßBußgeldPunkteFahrverbot
im Überholverbot70 €1
im Überholverbot bei unklarer Verkehrslage und mit Gefährdung des Gegenverkehrs250 €21 Monat
im Überholverbot mit Sachbeschädigung bei unklarer Verkehrslage300 €21 Monat
mit Behinderung des nachfolgenden Verkehrs (beim Ausscheren)80 €1
mit Behinderung beim Einordnen nach dem Überholen20 €
mangelnder Seitenabstand30 €
mangelnder Seitenabstand bei unklarer Verkehrslage oder mit Gefährdung des Gegenverkehrs100 €1
innerorts unzulässig rechts überholt30 €
außerorts unzulässig rechts überholt100 €1
Geschwindigkeit erhöhen beim überholt werden30 €

Lohnt sich ein Einspruch?

Klar fragst du dich jetzt: Lohnt sich ein Einspruch? Das kommt ganz auf deinen Fall an. Am besten holst du dir rechtliche Unterstützung von jemandem, der sich auskennt und dich gut vertritt. Grundsätzlich kannst du gegen jeden Bußgeldbescheid und jede Strafe Einspruch einlegen – ob es sich lohnt, sollte ein Profi für dich prüfen.

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Ein Urteil, das dich zum Nachdenken bringt

Der Fall: Ein Autofahrer überholt erst ganz legal, aber beendet den Überholvorgang in einer Überholverbotszone. Für den Bußgeldbescheid von 70 € und 1 Punkt legte er Einspruch ein, weil er mehrere Fahrzeuge überholen musste und keine Möglichkeit hatte, wieder rechts einzuscheren.

Das Gericht (Oberlandesgericht Hamm, 1 RBs 162/14, 07.10.2014) entschied: Der Verstoß und die Strafe sind rechtens – egal, ob der Überholvorgang in der Verbotszone angefangen oder nur beendet wurde. Der Autofahrer hätte den Überholvorgang sogar abbrechen müssen, wenn sich keine Lücke auftut oder er längere Zeit neben einem anderen Auto hätte fahren müssen.

Nach den Regeln der StVO ist dieses Urteil absolut nachvollziehbar. Aber es zeigt auch, wie gefährlich die Situation hätte werden können: Wenn der Überholte und der Überholende längere Zeit nebeneinander gefahren wären und dann Gegenverkehr aufgetaucht wäre, hätte es einen schlimmen Unfall geben können.

Fazit: Überholverstöße werden streng geahndet – überhole also nur, wenn du zu 101 % sicher bist, keinen Verstoß zu begehen.

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