Mehr Stress für jüngere Generationen und schlechtes Schlafverhalten

Auch im dritten Jahr hat die Corona-Pandemie zunehmend Auswirkungen auf die Gesundheit und das Sozialleben der Menschen in Deutschland. 57 Prozent der Deutschen schränken aufgrund der Pandemie ihre sozialen Kontakte ein1 – während im Vorjahr nur 50 Prozent angaben, auf nicht zwingend notwendigen sozialen Kontakt zu verzichten2.

Neue Studie zur Gesundheit während der Pandemie: Mehr Stress für jüngere Generationen und schlechtes Schlafverhalten / Quelle: CLARK

Das zeigt eine neue bevölkerungsrepräsentative Studie, die CLARK 2022 im dritten Jahr in Folge in Zusammenarbeit mit YouGov durchgeführt hat und die zeigt, wie stark sich das Gesundheitsverhalten der Deutschen über die letzten zwei Pandemie-Jahre hinweg verändert hat.

Mehr Stress für jüngere Generationen und schlechtes Schlafverhalten

Knapp zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) geben an, seit Beginn der Pandemie mehr auf die eigene Gesundheit zu achten – vergangenes Jahr waren es noch 70 Prozent. Einige Bereiche geben weiteren Anlass zur Sorge: Fast zwei Fünftel der Deutschen (36 Prozent) haben aufgrund der Pandemie mehr Stress, während jede:r Fünfte (22 Prozent) schlechter schläft. Besonders gestresst fühlen sich die jüngeren Generationen, in der fast die Hälfte der Befragten hierbei zustimmt (18-24 Jahre: 42 Prozent; 25-34 Jahre: 47 Prozent), während nur jede:r Vierte der über 55-Jährigen durch die Pandemie mehr Stress fühlt. Die Meinungen hinsichtlich des Themas Schlaf gehen allerdings stark auseinander, denn immerhin 18 Prozent der Menschen in Deutschland geben an, dass sie durch die Pandemie einen besseren Schlaf hätten.

Infografik, die zeigt, wie das Stressempfinden während der Corona Pandemie zugenommen hat
Fast 2/5 fühlen sich seit der Pandemie gestresster. Jede:r Fünfte gibt an, schlechter zu schlafen. Besonders gestresst fühlen sich die jüngeren.

Mehr Bewusstsein für Hygiene und gesunde Ernährung als im Vorjahr

Doch die Pandemie verstärkt das Gesundheitsverhalten in verschiedenen Bereichen des Alltags auch zum Positiven. Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) achten deutlich (29 Prozent) oder etwas (38 Prozent) mehr auf ihre Hygiene – eine starke Steigerung zu 45 Prozent im Vorjahr3. Besonders stark ist die Zustimmung hier mit 72 Prozent bei den über 55-Jährigen, während weniger der 18- bis 24-Jährigen (57 Prozent) hierbei zustimmen.

Infografik, die zeigt, dass sich das Hygienebewusstsein in Deutschland seit letztem Jahr verbessert hat. 67 Prozent gaben an, mehr auf Hygiene zu achten.
67 Prozent der Befragten gaben an, mehr auf Hygiene zu achten als vor der Pandemie. Das ist eine deutliche Steigerung zum letzten Jahr, wo es nur jede:r zweite war. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten unter den Älteren.

Auch eine gesunde Ernährung gewinnt für die Menschen in Deutschland hinsichtlich ihres Gesundheitsbewusstseins weiter an Bedeutung: Während 2021 noch 22 Prozent angaben, sich aufgrund der anhaltenden Pandemie gesünder zu ernähren3, stimmen in diesem Jahr 32 Prozent (8 Prozent „deutlich mehr“, 24 Prozent „etwas mehr“) der Befragten zu. Mit 42 Prozent ist die Zustimmung hier besonders in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen hoch. Eine weitere gute Nachricht hinsichtlich der Gesundheit der Deutschen: 21 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der Pandemie weniger Alkohol zu trinken – bei nur jeder:m Zehnten hat sich der Alkoholkonsum gesteigert.

Infografik, die zeigt, wie sich das Verhältnis zu gesunder Ernährung während der Pandemie verändert hat
Das Bewusstsein für gesunde Ernährung hat sich im Vergleich zu 2021 verändert: Gab 2021 nur jede:r Fünfte an, mehr auf gesunde Ernährung zu achten, war es 2022 schon jede:r Dritte.

Weniger Vorsorgeuntersuchungen und Arztbesuche durch Corona

Alarmierend und kontraproduktiv ist folgender Trend, der sich im Vergleich zum Vorjahr noch verstärkt hat: 13 Prozent der Befragten gehen seit Beginn der Pandemie etwas oder deutlich seltener zu Vorsorgeuntersuchungen (2021: 11 Prozent3). Dies ist gerade mit Blick auf Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs problematisch. Auch geben 21 Prozent der Befragten im Rahmen der Studie an, beeinflusst von der Pandemie weniger Arztbesuche wahrzunehmen.

Infografik, die zeigt, dass die Menschen in Deutschland 2021 seltener zum Arzt gegangen sind.
Vor allem die Gruppe der 35- bis 44-Jährigen hat 2021 auf Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen verzichtet.

Gespalten sind die Deutschen hinsichtlich ihrer sportlichen Betätigung: Jeweils 16 Prozent geben an, aufgrund der Pandemie mehr bzw. weniger Ausdauersport zu machen – 2021 gaben wiederum nur 6 Prozent an, mehr Ausdauersport zu betreiben, um ihre Lunge zu stärken3. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) sehen hier aktuell keinerlei Veränderung.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

All diese Faktoren beeinflussen die Gesundheit der Menschen in Deutschland stark. Um im Falle einer Erkrankung schnell die nötige Behandlung zu bekommen, sind Dinge wie eine Berufsunfähigkeits­versicherung oder andere Zusatz­versicherungen essentiell.

"Kassenpatienten müssen Untersuchungen und Behandlungen immer öfter selbst bezahlen, da die gesetzliche Kranken­versicherung ihren Versicherten lediglich einen Basisschutz bietet. Mit einer privaten Krankenzusatz­versicherung lässt sich dieser Schutz aufwerten und Vorsorge für den Ernstfall treffen."
Dr. Marco Adelt, COO und Co-Gründer von CLARK
Dr. Marco Adelt
COO und Co-Gründer von CLARK

Auch die gesundheitlichen Folgen von Stress oder chronischem Schlafmangel sollten nicht unterschätzt werden, da sie sogar zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Besonders psychischen Beschwerden sollte in diesem Kontext mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Quellen:

1 Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1002 Personen zwischen dem 14.03. und 16.03.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

2 Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1005 Personen zwischen dem 31.03. und 05.04.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

3 Leicht abweichende Fragestellung im Jahr 2021: „Wie hat die anhaltende Corona-Pandemie Ihr Gesundheitsverhalten verändert?“ // Antwortmöglichkeiten (Auszug): „Ich achte generell mehr auf meine Hygiene“; „Ich ernähre mich gesünder“; „Ich gehe seltener zu Vorsorgeuntersuchungen als vor Corona“; „Ich betreibe mehr Ausdauersport, um meine Lunge zu stärken“